Mein Gottesbeweis
„Wie willst du Gott beweisen? Es gibt doch gar keinen!“ Das könnte eine erste Reaktion sein. Der erste Teil des Satzes hat seine Berechtigung; man kann Gott nicht beweisen. Das heißt aber noch lange nicht, dass es Gott nicht gibt. Ich lade dich ein, ein paar Gedanken mitzugehen.
Die Erwartungen an eine solche Ankündigung („Mein Gottesbeweis“) mögen groß sein. Es sind wohl dicke Bücher darüber geschrieben worden, ob man Gott objektiv, wissenschaftlich beweisen kann. Philosophen haben nachgedacht und überlegt. Wie will man den Nachweis seiner Existenz oder auch Nichtexistenz erbringen?
Um es kurz zu machen: Einen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes kann ich nicht erbringen. Niemand kann es. Denn wenn man es könnte, stünde man außerhalb von Gott. Man würde von außen etwas über ihn aussagen, quasi auf ihn drauf schauen. Dann aber wäre man mehr als Gott und das geht nicht.
Gibt es einen anderen Weg, Gott zu „beweisen“?
Ich will es an einem einfachen Beispiel verdeutlichen: Ich habe seit Jahrzehnten eine sehr vertraute, innige Beziehung zu meiner Frau, die ich sehr liebe. Kann ich einen objektiven Beweis erbringen, dass ich sie liebe? Ich kann es immer wieder beteuern. Ich kann Zettelchen an den Spiegelschrank kleben (ist grad nicht so mein Ding) und dann und wann Blumen mitbringen. Aber nur sie allein kann sagen, ob meine Liebe ihr Herz erreicht und berührt. Wir leben in einer Beziehung; wir leben aufeinander bezogen. Wir lieben uns mit der Innigkeit unserer Herzens.
Bei Gott ist es ähnlich. Viele Menschen haben schon von Gott gehört. Manchen ist er irgendwo begegnet, sie fühlten sich berührt. Vielleicht war es in einem Gottesdienst, bei einer Trauerfeier, beim Lesen eines Buches oder im Gespräch mit einem Menschen. Andere sagen, dass Gott ihnen in der Natur begegnet; berührt durch die Schönheit und Einzigartigkeit der Schöpfung. Paulus schreibt im Brief an die Römer dazu:
19 Denn was von Gott erkennbar ist, ist unter ihnen [den Menschen] bekannt. Gott hat es ihnen vor Augen gestellt. 20 Seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und göttliche Majestät sind nämlich seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung. 21 Trotz allem, was sie von Gott wussten, ehrten sie ihn aber nicht als Gott und brachten ihm auch keinerlei Dank.
Römer 1, Verse 19 – 21
Aus einer Gottesbegegnung kann eine Gottesbeziehung werden; wie bei uns Menschen. Wir lernen Menschen kennen, auf einer Party, auf einem Seminar oder wie wir, ganz zufällig auf dem Campingplatz oder auf der Fähre. Wir kommen ins Gespräch und das wars; eine einmalige Begegnung eben. Aus anderen Begegnungen sind Verabredungen entstanden. Wir merken, dass wir uns mehr zu sagen haben, als das, was wir bei einer flüchtigen Begegnung austauschen konnten. Wir wollten uns wiedersehen. Es entsteht eine Beziehung oder sogar eine Freundschaft.
In der Bibel steht:
Du wirst ihn [Gott] finden, wenn du von ganzem Herzen und ganzer Seele nach ihm fragst.
1. Mose 4 Vers 29
Damit wir von Gott nicht nur vom Hörensagen wissen, sondern eine tatsächliche Beziehung zu ihm bekommen, müssen wir ihn suchen, nach ihm fragen.
Wir, Karin und ich, haben Gott in unserem Leben sehr konkret erlebt. Wir haben von ihm Wegweisung in unserem Leben erhalten. Wir haben ihm in wichtigen Angelegenheiten vertraut und sind nicht enttäuscht worden. Selbst durch Krisen hindurch blieb ein unerschütterliches Vertrauen.
Ganz persönlich mit Gott wird es, wenn wir mit ihm reden – im täglichen Gebet. Beim Bibellesen spricht er oft konkret in unsere Lebenssituation hinein und wir wissen, was wir verändern oder anpacken sollten. Das ist unsere Erfahrung seit Jahrzehnten.
Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen möchte:
Es gibt Dinge, die man nicht beweisen kann, die es aber dennoch gibt. So ist es mit der Liebe zu meiner Frau und mit der Beziehung zu Gott. Das ist viel mehr als ein wissenschaftlicher Beweis.
4 thoughts on “Mein Gottesbeweis”
Danke für Deine Botschaft und Unterweisung!
Danke für die Worte. Es gibt zwar keinen wissenschaftlichen Gottesbeweis, aber eine Fülle von Indizien für seine Existenz.
Da stimme ich völlig überein: Es gibt eine Fülle an Evidenzen.
Hm, also ich denke schon, dass es einen „echten“ Beweis Gottes gäbe – würden wir Christen diesen nicht selbst zunichte machen.
Was nicht von dieser Welt ist, sondern eindeutig nur von Ihm sein kann, ist seine schrankenlos vergebende Liebe, seine „Agape“. Hier haben wir Menschen unsere Grenze und hier setzt die Wirklichkeit Gottes ein. Genau seine Liebe aber wird von uns nicht genauso schrankenlos gelebt, nicht so, wie Gott das haben möchte. Man sehe nur auf die ganzen Zäune unserer Denominationen. Damit widersprechen wir faktisch dem, was wir behaupten, empfangen zu haben. Und wir zerstören den deutlichsten Hinweis, den es auf Gott geben kann, den Hinweis des Heiligen Geistes schlechthin – leider.
Es wird Zeit, dass WIR umkehren…
Liebe Grüße
Bernt