Gottes Rückrufaktion
(Dieser Text ist die Verschriftung eines Videovortrags.)
Mein Thema heute ist die Rückrufaktion Gottes. Bevor ich aber in dieses Thema einsteige, möchte ich nochmal einen Rückblick geben über das, was bis hierhin geschehen ist. Ich hatte das in meinem vorherigen Video ausgeführt. [Sündenfall – Unfall oder Zwischenfall?]
Die Menschen wohnen also im Paradiesgarten Gottes. Alles gehört ihnen. Sie haben keinerlei Sorgen. Gott ist immer in ihrer Nähe. Sie haben zu essen – satt! Von allen Bäumen dürfen sie essen – fast von allen. Von einem sollen sie nicht essen, denn die Frucht, so sagt es Gott, bringt ihnen den Tod. Die Frucht selbst ist nicht giftig, aber das Verbot Gottes, von diesem Baum zu essen, würde ihnen den Tod bringen, wenn sie das Verbot missachten. So jedenfalls sagte es Gott.
Urplötzlich trübt ein „Werbeblock“ die Idylle. Die Schlange erscheint auf der Bildfläche.
„Hallo Mensch! Willst du wirklich ein so beschränktes Leben führen? In diesem kurzen Clip zeige ich dir, wie du das Optimum aus deinem Leben herausholen kannst. Hör zu! Ich habe gehört, ihr dürft also von keinem der Bäume die Früchte essen! … Wie bitte? … Okay! Gut, von dem einen nicht. Aber auch das schränkt dich doch ungebührlich ein, oder? Ich werde dir in wenigen Sekunden zeigen, was das für dich bedeutet.
Erstens: Du bist in deiner grenzenlosen Freiheit total eingeschränkt.
Und zweitens: Du wirst nie in den Genuss dieser wunderbaren Frucht kommen! Das kann doch nicht sein!
Und dann – auf der anderen Seite – kannst du dein Wissen erheblich erweitern. Du kannst wissen, was gut und böse ist.
Und das beste: Du wirst sein wie Gott! Schließlich bist du doch nach seinem Bild geschaffen…
Mein Tipp für dich: Warte nicht lange. Triff jetzt eine Entscheidung, und diese Entscheidung wird dein Leben verändern und bereichern.“
Soweit, der Werbeblock.
Kommt uns das nicht bekannt vor?
Wir befinden uns immer noch im Garten Eden.
Die Frau denkt: ‚Diese Freiheit nehme ich mir. Die Frucht sieht super begehrenswert aus. Tausende andere Früchte schmecken sicher lecker, aber diese eine fehlt mir noch. Ich will den vollkommenen Genuss. Und zu wissen, was gut und böse ist, das würde meinen Wissenshorizont erheblich erweitern. Und dann auch das: Ich werde so sein wie Gott. Das bringt mich bestimmt viel näher an ihn heran. Also nein, so beschränkt will ich nicht mehr leben.’
Sie schiebt also das Gebot Gottes zur Seite. Sie macht sich unabhängig von Gott. Sie befreit sich von Gottes Ordnungen. Statt von Gott geführt – von der Schlange verführt. Sie selbst trifft eine Entscheidung gegen Gott und macht sich selbst zu ihrem Gott. Sie ist ab jetzt ihr eigener Chef. Es gelten ihre eigenen Maßstäbe.
Damit ist sie frei von den „Einschränkungen Gottes“. Sie setzt sich darüber hinweg. Sie ist Gott los geworden; das heißt, gottlos zu sein.
Alle unsere mittlerweile unbändige Genusssucht hat hier ihren Anfang genommen. Immer mehr haben. Immer mehr erleben. Immer weiter, immer schneller, immer schöner! Genuss pur!
Wir leben in einer Gesellschaft, die das grenzenlose Vergnügen sucht. Wir dulden keine Einschränkungen. Wir leben in einer zunehmend hedonistischen, genusssüchtigen Welt.
Das Wissen um gut und böse hat den Menschen nicht weitergebracht, denn das Gute hat sich nicht durchgesetzt. Die Gesellschaft degeneriert. Die Bibel nennt sie „ein verdrehtes und verkehrtes Geschlecht“.(Philipper 2 Vers 15). Menschenrechte werden mit Füßen getreten oder mit Waffen weggeschossen. Der Egoismus ist zu unserem Fluch geworden. Auch wenn er sich gelegentlich gut verkleidet und wie eine Schlange durch unser Leben schleicht.
Wie sieht nun Gottes Antwort aus? Was bedeutet das jetzt für Gott? Er hat seinen Mensch verloren, den er liebt. Als er den Menschen schuf, war sein Urteil: Es ist sehr gut! Gott musste aber den Menschen aus dem Paradies verbannen, denn das Böse kann in Gottes Nähe nicht bestehen. Jeder sündige Mensch würde in der Gegenwart Gottes nicht überleben. Majestätisch und gewaltig ist seine Heiligkeit.
Über allem Bösen aber steht der Zorn Gottes. Gott wird alles Böse vernichten, so wie wir es heute ja auch eindrücklich erleben: Der Böse muss mit Waffengewalt bezwungen werden, damit wir in Frieden leben können. (Ob das wirklich gelingt?)
Was Gott betrifft, lesen wir in Römer 1 Vers 18:
Genauso lässt Gott aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab wird er über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen, die durch Unrecht die Wahrheit niederhalten.
Römer 1,18
Gott ist gerecht, und er lässt das Böse nicht durchgehen. Das machen wir Menschen übrigens auch nicht. Wir fordern gerechtes Handeln in der Politik, im Geschäftsleben und unter Mitmenschen. Wir werden auch zornig, wenn uns Böses geschieht. Deswegen können wir dankbar sein, dass Gott dem Bösen kein dauerhaftes Existenzrecht einräumt. Er wird aufräumen. In Gottes neuer Welt wird es das Böse nicht mehr geben.
Aber wer von uns Menschen kann schon von sich sagen, dass er jetzt schon so rein und heilig ist, dass er vor Gott bestehen könnte? Ich denke, niemand. Das Böse steckt doch tief in uns. Bleibt also die Frage, wie löst Gott dieses Problem, das ich als Mensch nicht lösen kann?
Gott hat versprochen, dass er einen Weg finden wird, seine Menschen zurückzugewinnen, die er aus dem Paradiesgarten vertreiben musste. Das ist eine gute Nachricht, und das ist mein Thema heute: die Rückrufaktion Gottes.
Der Begriff Rückrufaktionen steht so nicht in der Bibel, aber er gefällt mir. Er macht deutlich, dass der Mensch niemals von sich aus zu Gott zurückkommen kann, wenn Gott ihn nicht ruft. ER [Gott] muss den Menschen einen Weg schaffen, zurück zu Gott. Denn kein unheiliger Mensch kann sich selbst heilig machen oder den Bruch zwischen Gott und Mensch heilen.
Wir finden auf den ersten Seiten der Bibel die erste Hinweisstelle auf Jesus.
In 1. Mose 3 Vers 15 sagt Gott zur Schlange:
Ich stelle Feindschaft zwischen dich und die Frau, deinem Nachwuchs und ihrem. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Verse zerbeißen.
1. Mose 3 Vers 15
Jesus ist ein Abkömmling von Eva. Auch wenn sie – die Schlange – ihm die Ferse zerbeißen wird (bei der Kreuzigung) wird sich Satan und das Böse nicht durchsetzen. Christus wird die Schlange besiegen und ihr die Schaltzentrale, den Kopf zertreten. Am Ende wird es nichts Böses und auch den Bösen, Satan, nicht mehr geben. Sie werden für immer vernichtet sein. Der Ursprungszustand wird für den Menschen wieder hergestellt, so wie Gott es sich ursprünglich gedacht hatte.
Noch einmal das Stichwort „Rückrufaktion“. Ich habe im Internet nachgesehen und fand dort folgende interessante Definition für eine Rückrufaktion. Dort steht:
Eine Rückruf Aktion ist eine Handlung, bei der ein Hersteller seine Kunden offiziell auffordert, ein fehlerhaftes Produkt zurückzugeben, um es zu überprüfen, nachzubessern oder auszutauschen.
https://de.wiktionary.org/wiki/Rückrufaktion
Ich finde, dass diese Definition sehr gut geeignet ist, den Rettungsplan Gottes für die Menschen nachzuzeichnen. Ich übertrage diese Definition einmal auf die Situation der Menschen, und dann könnte die Rückrufaktion Gottes wie folgt lauten:
…sie ist eine Handlung, bei der Gott seine Menschen offiziell auffordert (durch die Bibel) ein fehlerhaftes Produkt (den alten sündigen Menschen zurückzugeben bzw. umzukehren) um ihn zu überprüfen, nachzubessern oder auszutauschen.
Wir wollen uns dies nun in sieben Schritten anschauen:
- Gott fordert seine Menschen auf
- – durch sein göttliches Wort, –
- den alten, sündigen Menschen
- zu Gott (zurück) zu bringen,
- um ihn überprüfen zu lassen,
- nachzubessern oder
- auszutauschen.
1. Gott fordert seine Menschen auf…
Diese Aufforderung Gottes ist höchst offiziell. Die höchste Autorität des Universums redet. Seine Botschaft gilt allen Menschen. Es ist wie eine ewige Charta, viel mehr als eine Resolution, die von der UN oder einer anderen Organisation oder Regierung erlassen wird. Gott redet. Er ist die höchste Autorität für alle Menschen.
Gott lässt durch den Propheten Jesaja in Kapitel 45 Vers 2 sagen:
„Wendet euch mir zu und lasst euch retten, ihr Menschen von allen Enden der Welt, denn ich bin Gott, und sonst keiner.“
Jesaja 45,2
Gott ist die letzte Instanz für alle Menschen. Er ist Richter. Gott hat den Menschen seine Ordnungen gegeben. Gottes Rechtsordnungen für uns Menschen stehen in der Bibel. Unser Bürgerliches Gesetzbuch ist auf dieser Grundlage aufgebaut. Gott wird einen jeden Menschen danach richten. Wer sich nicht an seine Ordnungen hält, wird nicht in Gottes Reich eingehen. Gottes Ordnungen sind heilig, gerecht und gut. So fasst es Paulus in Römer 7 Vers 12 zusammen.
Und im 3. Buch Mose, Kapitel 15 Vers 8, steht:
„Ihr sollt euch nach meinen Vorschriften und Ordnungen richten. Wer sie befolgt, wird durch sie leben. Ich bin Jahwe.“
3. Mose 15,8
Jes 46,9+10
„Denkt an das, was früher war, von Urzeiten her: Ja, ich bin Gott und keiner sonst. Es gibt keinen Gott, der mir gleicht. Von Anfang an habe ich den Ausgang gezeigt, lange im Voraus die ferne Zukunft vorhergesagt. Meine Pläne verwirkliche ich, und was ich mir vornehme, das tue ich auch.“
Jesaja 46,9+10
So wahr ich lebe, spricht Gott Jahwe. Ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern dass der Gottlose umkehre von seinem Wege und lebe.
Hesekiel 33,11 (Lutherübersetzung)
2. … durch sein göttliches Wort
Gott fordert seine Menschen durch sein göttliches Wort auf. Das offizielle Organ, durch das Gott zu uns Menschen redet, ist die Bibel. Sie ist höchst offiziell, denn, wie wir es gesehen haben, Gott ist die höchste Autorität im Universum.
Die Bibel, ein offizielles Buch?, magst du dich fragen. Offiziell – das kommt vom Amt, von der Regierung, von der Polizei. Aber die Bibel? Gott hat für seine Menschen nur eine offizielle Verlautbarung. Es ist sein Wort, ganz unabhängig davon, ob wir es akzeptieren oder nicht.
Gott handelt nach seinem Wort, und er richtet nach seinem Wort. An keiner Stelle wird er von seinem Wort abweichen. Auch wenn es oft unbeachtet bleibt: Die Autorität Gottes ist in seinem Wort abgebildet. Sein Wort hat die gleiche Autorität, als wenn er selbst heute zu uns spräche.
Gott spricht also durch sein göttliches Wort. Mit Adam sprach er persönlich, und mit uns spricht er durch sein Wort, die Bibel. Deshalb ist sein Wort offizielle Verlautbarung wie ein Grundgesetz oder eine Charta. Darin offenbart Gott seine Pläne. Er lässt uns wissen, was er bisher getan hat. Er lässt uns wissen, was er vorhat. In der Bibel können wir ihn kennenlernen und verstehen. Und er teilt uns mit, was er von uns will.
Jeder, der mit Gott zurechtkommen will, braucht diese Botschaft von Gott. Gott erschließt sich uns Menschen nicht durch Nachdenken, durch Philosophieren oder Meditieren. Gott entzieht sich auch jeder Deutung und Umdeutung, die nicht mit dem Gesamtkonzept der Bibel übereinstimmt. Jesus hatte seinerzeit die Schriftgelehrten, das waren die Theologen seiner Zeit, sehr kritisiert, dass sie das Gebot Gottes außer Kraft gesetzt haben und stattdessen Menschenlehren, d.h. eigene Theologien entworfen haben.
Das Wort ist vollkommen, wie Gott selbst vollkommen ist. Dies gilt auch dann, wenn ich nicht alles verstehe und erklären kann. Gott macht sich mit seinem Wort eins.
Wir lesen in Johannes 1 Vers 1:
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
Johannes 1,1
Das Besondere an dem Wort Gottes ist: Der Geist Gottes ist und bleibt in seinem Wort. Der Geist Gottes gibt dem Wort Kraft und Autorität. Das Wort Gottes ist deshalb aus Gottes Sicht unantastbar.
Der Prophet Jesaja schreibt dazu in Kapitel 55 Vers 6 bis 11
„6 Sucht Jahwe, solange er sich finden lässt! / Ruft ihn an, solange er euch nahe ist! 7 Der Gottlose verlasse seinen Weg, / der Schurke seine schlimmen Gedanken! / Er kehre um zu Jahwe, damit er sich seiner erbarmt, / zu unserem Gott, denn er ist im Verzeihen groß! 8 „Meine Gedanken sind nicht wie eure Gedanken, / und eure Wege nicht wie meine Wege!“, spricht Jahwe. 9 „Denn so hoch der Himmel über der Erde ist, / so weit reichen meine Gedanken über alles hinaus, was ihr euch denkt, / und meine Möglichkeiten über alles, was für euch machbar ist. 10 Und wie Regen oder Schnee vom Himmel fällt / und nicht dorthin zurückkehrt, / ohne dass er die Erde tränkt, / sie fruchtbar macht, dass alles sprießt, / dass Brot zum Essen da ist / und Saatgut für die nächste Saat, 11 so ist es auch mit meinem Wort: / Es kehrt nicht leer zu mir zurück, / sondern bewirkt, was ich will, / führt aus, was ihm aufgetragen ist.“
Jesaja 55,6-11
3. … den (alten) sündigen Menschen
An wen richtet sich Gottes Rückrufaktion? An den alten sündigen Menschen – um den geht es.
Es geht also um den Menschen, der bisher ohne Gott gelebt hat und ohne Gott zurechtkommen musste.
Es geht um den Menschen, der seine Boshaftigkeit nicht loswerden kann.
Es geht um den Menschen, der gerne glücklich wäre aber das wahre Glück nicht finden kann.
Es geht um den Menschen, der gerne noch mal von vorne anfangen möchte und dem die Zeit davon zu laufen scheint.
Seit dem Sündenfall ist der Mensch sündig. Er ist, geistlich gesehen, unheilbar krank. Er findet seine Bestimmung nicht, die er von Gott ursprünglich hat. Er traut sich zwar zu, sein eigener Gott zu sein, bleibt aber in den Niederungen seines eigenen Unvermögens stecken. Er möchte gerne das Gute tun, verstrickt sich aber in Lüge und Schuld.
Und wenn es ihm [vielleicht doch] gelingt? Moralisch gut sein, heißt nicht göttlich ‚gut sein‘. Was wir Menschen gut finden, ist nicht rein wie Gottes Güte.
Die Erkenntnis von gut und böse hat uns dem Guten Gottes nicht wirklich näher gebracht. Es hat uns in eine unauflösbare Spannung zwischen wollen und können gestellt.
Dieser natürliche alte Mensch muss nach Gottes Urteil sterben. Die Strafe für den Ungehorsam war: „Ihr werdet sterben müssen“. Das hatte Gott den Menschen nach dem Sündenfall gesagt. Dieser alte natürliche Mensch ist also dem Tod verfallen, das heißt, er hat keine Perspektive. Das ist ein zugegebenermaßen vernichtendes göttliches Urteil.
So steht es in der Schrift:
„Keiner ist gerecht, auch nicht einer. Keiner hat Einsicht und fragt nach Gott. Alle haben sie den rechten Weg verlassen und sind unbrauchbar geworden. Niemand ist da, der Gutes tut, kein Einziger.“
Römer 3,10-12
Denn der Lohn, den die Sünde ‹ihren Sklaven› zahlt, ist der Tod; das Gnadengeschenk Gottes aber ist das ewige Leben in […] Christus Jesus, unserem Herrn.
Römer 6,23
Das Urteil über den alten natürlichen Menschen klingt ziemlich deprimierend, und man kann zurecht die Frage stellen, gibt es denn gar keine Hoffnung?
Doch! in Römer 6 Vers 23 haben wir gelesen : „…das Gnadengeschenk Gottes ist das ewige Leben“. Und genau dafür ist die Rückrufaktion Gottes da, damit Menschen zurückfinden zu ihm und er ihnen ewiges Leben geben kann.
4. … zu Gott (zurück) zu bringen
Gott fordert also seine Menschen auf, den alten sündigen Menschen zu Gott zurückzubringen.
Wenn ich an Rückrufaktionen denke, dann fallen mir zum Beispiel Autos ein. Dort gibt es eine fehlerhafte Programmierung, sodass es sicherheitsgefährdend ist und verändert werden muss. Oder ein Teil, ein sicherheitsrelevantes Teil, ist nicht so ausgestaltet worden, dass es der Sicherheit genügt, und muss ausgetauscht werden. Wenn ich an Lebensmittel denke, dann gibt es eventuell falsche Zutaten oder auch gefährliche Zutaten, die beigemischt worden sind oder Glassplitter, die dort nicht hineingehören.
Immer sind die Hersteller in der Verantwortung. Rückrufaktionen sind im Regelfall Herstellerprobleme.
Bei Gott aber ist es anders. Wir Menschen haben gesündigt, wir haben uns von Gott entfernt und gehen eigene Wege. Das ist kein Herstellerproblem, das ist kein Schöpferproblem, sondern das ist eigentlich ein „Kundenproblem“. Wir sind es.
Dennoch will Gott sich um das kümmern, was wir uns eingebrockt haben.
Er will es wieder zurechtbringen. Wenn er uns einlädt, den alten Menschen zu ihm zurückzubringen, dann ist das mehr als Kulanz und Gewährleistung eines Herstellers. Wenn Gott uns einlädt, zu ihm zurückzukommen, dann ist das seine Liebe, Gottes Liebe zu seinen Menschen.
Johannes [der Täufer] hat am Anfang seines Dienstes die Menschen aufgefordert: „Tut Buße und glaubt an das Evangelium“. An das Evangelium glauben und Buße zu tun heißt, seine Meinung zum besseren zu ändern oder umzukehren. Das bedeutet für uns konkret: Ändert eure Einstellung Gott gegenüber. Erkennt und anerkennt die Sackgasse, in der ihr euch befindet.
Es gibt einen Weg aus dem Schlamassel heraus, in dem wir stecken. Es gibt Vergebung für Schuld und Sünde, es gibt einen Neuanfang mit Gott.
5. … um ihn überprüfen zu lassen
Was macht ein Hersteller bei einer Rückrufaktion? Er nimmt das Produkt entgegen und überprüft es. Jeder Hersteller weiß oder sollte wissen, wie er einen Mangel beseitigen kann. Genauso ist es auch bei Gott. Gott ist der Schöpfer aller Menschen. Er hat uns geschaffen. Nur er kennt unseren tatsächlichen Mangel, und nur er weiß, wie uns geholfen werden kann.
In Sprüche 16 Vers 2 lesen wir:
„Der Mensch hält alles, was er tut, für Recht. Doch Jahwe prüft schon das, was er denkt.“
Sprüche 16,2
Gott geht also an unsere Gedankenwelt, an unsere Ursprünge. In Psalm 139 betet der Psalmschreiber:
„Erforsche mich Gott und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Sie, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf dem ewigen Weg.“
Psalm 139,23
Über den biblischen Befund habe ich schon einiges gesagt. Der biblische Befund ist eindeutig: Der Mensch ist in seinem natürlichen Zustand sündig und böse. Er kann Gott nicht gefallen. Auf der anderen Seite will Gott, dass wir ein heiliges, reines Leben führen, ja ein schönes Leben haben. Dafür hat er uns geschaffen. Er will, dass wir uns als Menschen in Liebe begegnen, ohne Krieg und ohne Streit. Und Gott will, dass wir ohne Sorgen und ohne Ängste leben, im Vertrauen darauf, dass er sich um uns kümmert, dass er uns versorgt.
Jeder von uns kennt die Abgründe seines eigenen Herzens. Aber wenn Gott unser Leben überprüft, dann will er uns nicht niedermachen. Er will uns die Augen öffnen, er will mir und dir eine neue Perspektive eröffnen, an die wir bis hierher noch nicht gedacht haben. Und die Prüfschablone ist bei Gott – wie immer – sein Wort. Wir müssen davon ausgehen, dass die Folge, die Konsequenz, die sich aus unserem Leben ergibt, immer die gleiche ist. Es stimmt das, was Gott den Menschen gesagt hat, dass sie werden sterben müssen. Das ist das eine, das betrifft schließlich alle Menschen. Aber weitaus schlimmer ist die ewige Trennung von Gott, das Ende in der Hölle.
„Habt keine Angst“, sagt Jesus, „vor denen, die nur den Leib töten, der Seele aber nichts anhaben können. Fürchtet aber den, der Seele und Leib dem Verderben in der Hölle ausliefern kann.“
Matthäus 10,28
Gott ist auch der Richter der Menschen, und die Folge unseres sündigen Lebens ist der ewige Tod. Das ist als Erkenntnis schmerzhaft, aber die Wahrheit.
6. … ihn nachzubessern
Welche Optionen nun hat zum Beispiel der Hersteller eines Autos? Er kann nachbessern. Ein paar kleine Veränderungen in der Software lassen den Motor wieder rund laufen. Vielleicht muss ein schwaches Teil durch ein neues, stärkeres ersetzt werden, und die Vibration im Motorraum hören auf. Alles in allem kann das Auto in einen Zustand versetzt werden, der sich von einem Neuwagen nicht mehr unterscheidet, und da macht doch eine Nachbesserung durchaus Sinn!
Bei uns Menschen hingegen ist es deutlich schwieriger. Mehr noch, es ist unmöglich. Bei uns Menschen ist es eher so wie bei den Nahrungsmitteln. Verdorbene oder vergiftete Nahrungsmittel können nicht verbessert werden, sie müssen vernichtet werden. Die Sünde, das Böse, hat sich in allen Bereichen unseres Lebens eingenistet, wie der Schimmel. In eine vergammelte Wohnung mit Schimmel in allen Ecken möchte niemand einziehen. Oder ein Brot, das während des Urlaubs im Brotschrank vergessen wurde, fasst nach dem Urlaub keiner mehr an, geschweige denn er isst es. Und genauso durchzieht die Sünde uns Menschen wie der Schimmel Wände und Lebensmittel.
Nun gibt es viele Menschen, die versuchen, den Mangel, den sie selbst erkannt haben, auch selbst zu beheben. Ein wenig mehr Disziplin sollte helfen. Die Schwächen geschickt verstecken und die Stärken fördern. Das sollte mich bei anderen in einem besseren Licht erscheinen lassen. Vielleicht aber muss ich auch nur die Selbstheilungskräfte in mir aktivieren damit ich etwas gelassener und ruhiger werde.
Viele Gläubige denken, dass ein besseres moralisches Leben Gott sicher gefallen wird. Das kriegen wir doch irgendwie hin. Dann etwas mehr Beten, etwas mehr in der Bibel lesen, vielleicht etwas öfter in den Gottesdienst gehen. Lass dir sagen, nichts davon bringt dich näher zu Gott! Du bleibst der alte Mensch. Du bist bestenfalls religiöser geworden, vielleicht etwas frommer. Wir möchten uns besser machen und Gott aus dem Spiel lassen. Wir wollen es selbst hinbekommen. Nein, wir schaffen es nicht. Viel zu tief ist unsere DNA durch die Sünde genmanipuliert – irreparabel!
7. oder auszutauschen
Was bleibt uns dann? Die einzige Option, die Gott bei uns Menschen bleibt, ist auszutauschen. Die einzige Chance! Welch ein Glück! Gott, der uns kennt, weiß, was er uns zutrauen kann – nämlich nichts. Denn wir schaffen es nicht. Gott redet nicht drum herum. Gott schickt uns nicht auf einen Weg, um uns dann am Ende zu zeigen, dass wir es doch nicht können. Gott führt uns nicht in die Irre, sondern zum Leben.
Der alte Mensch muss also ausgetauscht werden.
Um es mit dem Bild des Autos zu beschreiben: Gott will dein verrostetes, vergammeltes, fahruntüchtiges und hässliches Auto zurückhaben, um dir einen Neuwagen zu schenken. Ist das nicht ein Tausch? Gott will dein Leben, das dich unweigerlich in den Tod bringt, zurück haben. Er will dir dafür ewiges Leben in Gemeinschaft mit ihm selbst schenken. Du darfst, wenn du gestorben bist, zu neuem Leben auferstehen.
Vielleicht fragst du dich: Was habe ich denn im hier und jetzt schon davon? Nun, dieses neue Leben kann und soll schon hier und jetzt beginnen, nicht erst nach der Auferstehung. Da wird das Finale sein. Gott will und kann aus dir einen neuen Menschen machen.
Du kannst schon jetzt einen Vorgeschmack bekommen, wie wunderbar die Güte und Liebe Gottes ist.
Du kannst ein Leben leben, in dem Liebe, Freude, Friede, Sanftmut und Geduld zuhause sind. Du kannst für andere Menschen ein anderer Mensch sein, anders als der alte Mensch war.
In Galater 5 Vers 22 steht:
“Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung.“
Galater 5,22
Der Geist Gottes ist es also, der es vermag, dich zu einem neuen Menschen zu machen. Wenn der heilige Geist in uns lebt, dann sind wir ein Mensch mit Gottes Geist, und einen Menschen mit Gottes Geist hat es bisher noch nicht gegeben. Und genau das ist der neue Mensch, von dem die Bibel spricht: Menschen, erfüllt vom heiligen Geist.
Paulus drückt es im zweiten Korintherbrief im Kapitel 5 Vers 17 sehr treffend aus:
„Wenn also jemand mit Christus verbunden ist, ist er eine neue Schöpfung. Was er früher war, ist vergangen. Siehe doch, etwas Neues ist entstanden.“
2 Korinther 5,17
Das alte gibt es also nicht mehr, es ist vergangen, etwas Neues ist entstanden. Wenn es für uns Menschen eine gute Nachricht gibt, dann ist es diese! Wir können ein neuer Mensch sein. Du kannst ein neuer Mensch sein. Du kannst den alten Menschen loswerden bei Gott.
Und weil das Thema „alter <—> neuer Mensch“ so wichtig ist, will ich es in einem eigenen Video ausführlich beschreiben. Viele Erfahrungen, die Menschen mit Christen und mit der Kirche gemacht haben, haben damit zu tun: viele religiöse Übungen, viel vordergründige Frömmigkeit. Aber wie sieht es im Herzen der Menschen tatsächlich aus?
Wenn dir „Christsein“ Freude machen soll, dann musst du ein neuer Mensch werden – und du wirst Freude haben. Du darfst gespannt sein auf das nächste Video: Der alte und der neue Mensch. Da geht es dann ganz konkret um diese Frage.
Ich fasse noch einmal zusammen:
Gott fordert seine Menschen durch sein göttliches Wort auf,
den alten sündigen Menschen zu Gott zurückzubringen,
um ihn überprüfen zu lassen, nachzubessern oder auszutauschen.
Wir sind die einzelnen Punkte durchgegangen und haben dabei gesehen, dass es für uns Menschen Hoffnung gibt, die von Gott kommt: der neue Mensch.
2 Kommentare zu “Gottes Rückrufaktion”
Hallo Werner,
dieser Artikel geht an die Grundfesten der Christen […]. Sehr nachdenkenswert und aufrüttelnd. Das Bild mit der „Rückrufaktion“ ist perfekt. Lass uns den neuen „Motor“ einbauen!
Lieber Werner,
wir, Hanni und ich, konnten uns heute endlich Dein Video gemeinsam anhören. Es umschreibt unsere Situation und die des Ungläubigen absolut zutreffend. Wir sind dankbar dafür. Deshalb ist das Video sehr wertvoll und wir archivieren es, um es evtl. weitervermitteln zu können.