Markus 1, 9-13
1. Der Textabschnitt
9 Damals kam auch Jesus von Nazaret in Galiläa und ließ sich im Jordan von Johannes taufen.
10 Noch während er aus dem Wasser stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabfuhr.
11 Und aus dem Himmel sprach eine Stimme: „Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!“
12 Bald darauf wurde Jesus vom Geist gedrängt, in die Wüste hinauszugehen.
13 Vierzig Tage blieb er dort, und in dieser Zeit versuchte der Satan, ihn ‹zur Sünde› zu verführen. Jesus lebte bei den wilden Tieren, und Engel dienten ihm.
Einen Bericht von der Taufe Jesu findest du auch in Matthäus 3,13-17 und Lukas 3,21-22.
2. Erläuterungen
Jesus ließ sich taufen (Vers 9)
Das mag verwundern. Hatte Jesus es nötig, getauft zu werden? Er war doch Gottes Sohn und ohne Sünde in seinem Leben. Sollte jetzt der Sündige den Sündlosen taufen?
In Matthäus 3,14 lesen wir: Aber Johannes versuchte ihn davon abzubringen und sagte: „Ich hätte es nötig, von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir?“ 15 Doch Jesus antwortete: „Lass es für diesmal geschehen. Denn nur so können wir alles erfüllen, was Gottes Gerechtigkeit fordert.
- Gott gebraucht die Taufe durch Johannes um seinen Sohn als Messias zu bestätigen: „Du bist mein geliebter Sohn…“
- Jesus stellt sich als ‚wahrer Mensch‘ mit den Sündern auf eine Stufe.
- In der Taufe wird das Sterben und Auferstehen Jesu durch Untertauchen und wieder Auftauchen symbolisiert. Die Taufe der Christen hat ja diese Bedeutung: …mit Christus gestorben und mit ihm auferstanden zu einem neuen Leben.
Für Fortgeschrittene:
- Johannes stammt aus der priesterlichen Linie Aarons. Die Priester haben Gott Opfer gebracht. In der Taufe könnte man auch die priesterliche Darbringung des „Sühneopfers Jesu“ sehen.
Gottes Gerechtigkeit = dem Willen Gottes entsprechend
der Himmel reagiert (Vers 10)
- Jesus wird von Gott als Sohn Gottes bestätigt.
- Der Geist Gottes überträgt ihm die ganze Gottesfülle und Allmacht Gottes für seinen jetzt beginnenden Dienst. (siehe auch Matthäus 28,18 und Johannes 3,35)
- Matthäus 28,18: Da trat Jesus auf sie zu und sagte: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben.“
- Johannes 3,35: Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gelegt.
- Matthäus 28,18: Da trat Jesus auf sie zu und sagte: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben.“
- „wie eine Taube“ war für die Anwesenden ein sichtbares Zeichen (Lukas 3,22). In Vers 10 steht, dass Jesus den Himmel offen sah. Im Johannesevagelium findet sich eine ausführlichere Beschreibung: Auch Johannes hat es beobachten können. (Johannes 1,29-34)
Gott redet (Vers 11)
„Du bist mein geliebter Sohn. An dir habe ich Freude!“
- Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr an der Gottessohnschaft Jesu.
- Es erfüllt sich, was in Jesaja 42,1 steht: „Ich habe ihn erwählt, und ich finde Gefallen an ihm.“ (In Jesaja 42,1-9 wird Jesus als der Knecht Gottes/Diener Gottes durch den Propheten Jesaja angekündigt.)
Jesus in der Wüste (Verse 12 + 13)
- Der Geist Gottes „drängt“ Jesus, in die Wüste zu gehen. Es war nicht sein eigener Entschluss. Jesus wurde in seinem Leben stets durch den Geist Gottes, der in ihm war, geleitet. So soll es auch bei Gläubigen sein. (Joh 16,13 Doch wenn der Geist der Wahrheit kommt, wird er euch in alle Wahrheit leiten.)
- Satan versucht, ihn zur Sünde zu verführen. In Matthäus 4,1-11 findest du die ausführliche Beschreibung der Versuchung Jesu. Dort kannst du auch die Strategie Satans erkennen. Er scheut sich nicht, das Wort Gottes an den Anfang seiner Verführungsversuche zu stellen!
- Jesus war zwar in der Wüste bei den wilden Tieren, aber Engel (Boten) Gottes „dienten ihm“. In welcher Form sie ihm dienten ist nicht beschrieben. Aber wir können davon ausgehen, dass er geistlich und dann auch leiblich gestärkt wurde.
- Für unser Leben: Auch in Wüstenzeiten unseres Lebens dürfen wir Gott vertrauen. „Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir…“ (Psalm 91,11)
3. Lesehinweise:
4. Zusammenfassung:
In diesem Abschnitt finden wir die Taufe Jesu und seine Versuchung in der Wüste.
Markus schreibt: „Ich habe euch mit Wasser getauft; er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Hier spricht Johannes der Täufer über Jesus, der nach ihm kommen wird. Johannes taufte mit Wasser zur Buße, doch Jesus würde mit dem Heiligen Geist taufen. Diese Aussage verdeutlicht die besondere Rolle und das Wirken Jesu, der den Menschen nicht nur äußerlich reinigt, sondern ihnen auch eine geistliche Wiedergeburt ermöglicht.
Nach seiner Taufe wird Jesus vom Heiligen Geist in die Wüste geführt. Dort wird er vierzig Tage lang von Satan versucht. Diese Prüfungen symbolisieren den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Jesus als dem vollkommenen Sohn Gottes und Satan als Versucher. Jesus widersteht den Versuchungen und bleibt vollkommen gehorsam gegenüber Gott. Dies zeigt uns, dass Jesus nicht nur der Retter ist, sondern auch unser Vorbild im Umgang mit Versuchungen.
Die Wüste ist ein Ort der Einsamkeit und Herausforderungen. Doch sie wird auch zu einem Ort der Offenbarung. Dort erfährt Jesus die Nähe Gottes und wird vom Himmel bestätigt: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.“ Diese Worte zeigen, dass Jesus eine einzigartige Beziehung zu Gott hat und von ihm beauftragt wurde, sein Werk auf Erden zu tun.
In diesem Abschnitt erkennen wir auch, dass Jesus als der Gesalbte, der Messias, gekommen ist, um die Menschen zu retten. Er tauft nicht mit Wasser, sondern mit dem Heiligen Geist. Er widersteht den Versuchungen und zeigt uns den Weg des Gehorsams. Und er wird von Gott selbst als sein geliebter Sohn bestätigt.
Wir können durch den Glauben an Jesus Christus ebenfalls teilhaben an der Taufe des Heiligen Geistes und somit an einer neuen geistlichen Identität. Dann können wir den Versuchungen des Lebens standhaft entgegentreten und Gott gehorchen. Dieser Abschnitt erinnert uns auch daran, dass Jesus der von Gott gesandte Retter ist, dem wir vertrauen und nachfolgen können.
Du kannst Jesus als deinen Herrn annehmen, dem Heiligen Geist Raum in deinem Leben geben und im Gehorsam gegenüber Gott wachsen.
Lies noch einmal den Textabschnitt, wenn es möglich ist, lies ihn dir laut vor.
Gebet:
Vater im Himmel,
in beeindruckender Weise hast du deinen Sohn für seinen Dienst bestätigt.
Übernatürliche Dinge geschehen vor den Augen der Menschen.
Der Dienst Jesu gilt allen Menschen – auch mir.
Es klingt so utopisch, dass ich eine neue Identität bekommen kann und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden kann.
Auch wenn ich es mir noch nicht recht vorstellen kann, was es bedeutet:
Ich möchte, dass Jesus mein Herr ist und dass der Heilige Geist mein Leben bestimmt.
Gib du mir ein neues Herz, damit ich erfassen kann, was du meinst und was dein Wort für mich bedeutet.
Amen
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Ein Kommentar zu “Markus 1, 9-13”
Hallo Werner, vielen Dank für die wertvollen Kommentare und Deine große Mühe. Mit herzlichen Grüßen Jürgen