Markus 1,1-8
1. der Textabschnitt:
1 Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes:
2 ‹Es begann›, wie es beim Propheten Jesaja geschrieben steht: „Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her. Er wird dein Wegbereiter sein.
3 Hört, in der Wüste ruft eine Stimme: ‚Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet seine Pfade!'“ (Jesaja 40,3; Maleachi 3,1)
4 ‹Das erfüllte sich›, als Johannes der Täufer in der Wüste auftrat. Er predigte den Menschen, sie sollten zu Gott umkehren und sich ‹als Zeichen dafür› taufen lassen, damit er ihnen die Sünden vergibt.
5 Aus ganz Judäa und Jerusalem kamen die Leute zu Johannes in die Wüste. Sie ließen sich im Jordan von ihm taufen und bekannten dabei ihre Sünden. |
6 Johannes trug ein grobes Gewand aus Kamelhaar, um das er einen Lederriemen geknotet hatte. Seine Nahrung bestand aus Heuschrecken und Honig von wild lebenden Bienen.
7 Er kündigte an: „Nach mir kommt einer, der ist mächtiger als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. 8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“
2. Erläuterungen
Evangelium („gute Nachricht“) (Vers 1)
Das Volk Israel wartete auf den Messias, der das Reich Gottes auf dieser Erde errichten wird. Mit dem ersten Kommen Jesu auf diese Erde nimmt das Evangelium Gestalt an. Das Reich Gottes wird vollendet werden, wenn Jesus zum zweiten Mal auf diese Erde kommt. Er wird ein 1000-jähriges Friedensreich auf dieser Erde errichten und mit Gerechtigkeit regieren. Seit der Himmmelfahrt Jesu erwarten die Christen die Wiederkunft Jesu. Für Gläubige ist das Evangelium von Jesus Christus eine Freudenbotschaft.
Die Verkündigung des Evangeliums bezieht sich auf die Heilsbotschaft: Menschen können aus ihrem sündigen Zustand befreit werden. Wenn sie an Jesus Christus glauben, ihre Sünden bekennen und sich von Gott ein neues Herz schenken lassen (Hesekiel 36,26), werden sie die Ewigkeit bei Gott verbringen.
Sohn Gottes (Vers 1)
Jesus Christus ist nicht irgendwer sondern Gottes Sohn. Er ist mit höchster Autorität ausgestattet.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte: „Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. 19 Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern. Dabei sollt ihr sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes taufen 20 und sie belehren, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Zeit!“
Matthäus 28,18-20
Was er sagt hat göttliche Autorität. ER ist die zentrale Person des Evangeliums, das Markus in diesem Buch (Markusevangelium) ausführen wird.
Johannes der Täufer (Verse 2 + 3)
Auch Johannes ist nicht irgendwer. Auch er ist in den Propheten angekündigt. Markus zitiert hier sowohl den Propheten Jesaja (Jesaja 40,3) als auch den Propheten Maleachi (Maleachi 3,1). Beide weisen darauf hin, dass dem Wirken Jesu die Ankündigung durch einen Boten als Wegbereiter für Jesus vorausgehen wird. Johannes erweist sich als dieser Bote.
Johannes predigte… (Verse 4 + 5)
Die Predigt fordert die Menschen auf,
- zu Gott umzukehren (wird auch „Buße tun“ genannt),
- die Sünden zu bekennen und
- sich daraufhin taufen zu lassen.
Auch Jesus predigte die Umkehr zu Gott (Markus 1,15). Das ist der Kern des Evangeliums (siehe oben: Evangelium).
Das zentrale Problem der Menschheit ist die Sünde. Seit dem Sündenfall (1. Mose 3) werden alle Menschen als Sünder geboren und bedürfen der Erneuerung durch Gott. Johannes lädt dazu ein, mit der Sünde zu brechen. Das geschieht dadurch, dass Menschen ihre Sünden vor Gott als Schuld bekennen.
Hilfreich finde ich 4 Schritte im Umgang mit der Sünde:
die Sünde
- erkennen
- bekennen
- hassen
- lassen
Kannst du das nachvollziehen?
…in der Wüste (Vers 5)
Johannes geht nicht in die Synagoge (Kirche). Er ahnte wohl, dass die Verkündigung Jesu für die etablierten Theologen seiner Zeit keine Option war. Sie erwarteten einen mächtigen König, der die Römer vertreiben würde und hier und jetzt die Macht Gottes demonstrieren würde.
Jesu wichtigste Mission war aber, die Menschen nicht von der Last der Römer sondern zuerst von der Last der Sünde zu befreien. Die Sünde steht dem Friedensreich Gottes entgegen. So kam er das erste Mal, um für die Sünden aller Menschen zu sterben. Bei seinem zweiten Kommen, wird er das Friedensreich errichten.
…so wurde auch Christus, der Messias, einmal geopfert, um sich die Sünden von vielen aufzuladen. Wenn er dann zum zweiten Mal erscheint, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern wird denen die endgültige Rettung bringen, die auf ihn warten.
Hebräer 9,28
… taufte (Vers 5)
Taufen kann „eintauchen“ oder auch „abwaschen“ bedeuten. Hier lassen sich Menschen taufen, um die Reinigung von ihren Sünden symbolhaft zu bekennen. Sie haben es aufgrund eigener Entscheidung getan. Die biblische Taufe auf den Namen Jesu Christi geschah auch durch untertauchen des ganzen Körpers. In der Kirchengeschichte entwickelte sich später die sogenannte „Säuglingstaufe“. Sie wird heute in den großen Kirchen überwiegend praktiziert.
die Menschen kamen in die Wüste (Vers 4)
Johannes trug den Menschen die Botschaft vom kommenden Messias nicht hinterher. Er ging nicht in den Tempel oder die Synagoge. Er drängte sie niemandem auf. Bei Jesus sehen wir es ähnlich. Es folgten ihm viele Menschen, weil sie ihn hören wollten. Aber nicht jedem ist das Evangelium wichtig. Wer aber einen Impuls im Herzen hat, der wird sich auf die Suche machen.
Wenn ihr dann zu mir ruft, wenn ihr kommt und zu mir betet, will ich euch hören. 13 Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, 14 werde ich mich von euch finden lassen‘, spricht Jahwe.
Jeremia 29,12-14
Gewand aus Kamelhaar, Heuschrecken und Honig (Vers 6)
Johannes kleidete sich nicht mit vornehmer Kleidung. Offensichtlich wirkte er in der damaligen Zeit eher abgefahren und „alternativ“. In der Wüste findet er nur Heuschrecken und Honig von wilden Bienen. Davon ernährt er sich. Die Botschaft ist wichtiger als die Nahrung.
Jesus sagte dazu:
Aber Jesus antwortete: „Nein, in der Schrift steht: ‚Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.‘
Matthäus 4,4
Er zitiert dabei einen alttestamentlichen Text:
Er demütigte dich und ließ dich hungern. Er gab dir das Manna zu essen, das du und deine Vorfahren nicht kannten, um dir zu zeigen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von allem, was aus dem Mund Jahwes kommt.
5. Mose 8,3
Die Lebensweise Jesu scheint auch sehr spartanisch gewesen zu sein. Er sagt selbst:
Die Füchse haben ihren Bau“, entgegnete ihm Jesus, „und die Vögel haben ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sich ausruhen kann.
Matthäus 8,20
Immer wieder gab es Armutsbewegungen vor allem im 12. und 13. Jahrhundert (z. B. Waldenser und Katharer), die ihren Ursprung im Vorbild Jesu haben. Die Geschichte vom reichen Jüngling deutet auf die Gefahren des Reichtums hin. (Markus 10,17-22)
Nach mir kommt einer…
„Nach mir kommt einer, der ist mächtiger als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. 8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“
Er muss immer größer werden, ich dagegen geringer.“
Johannes 3,30
Das war die Haltung des Johannes. Er verstand sich als „Wegbereiter“, der den Messias ankündigte. Jesus konnte mit einer ganz anderen Taufe aufwarten: Die Taufe mit dem Heiligen Geist. Über den Heiligen Geist hatte Johannes keine Vollmacht.
Der Heilige Geist ist der Geist Gottes. Menschen konnten mit dem Heiligen Geist getauft werden und teilhaben an der göttlichen Natur.
So hat er uns das Größte und Wertvollste überhaupt geschenkt: Er hat versprochen, dass ihr Anteil an seiner göttlichen Natur bekommt. Denn ihr seid ja schon dem Verderben entkommen, dem diese Welt durch ihre Leidenschaften verfallen ist.
2. Petrusbrief 1,4
Mit dem Dienstantritt Jesu verblasste der Dienst und die Taufe des Johannes.
3. Lesehinweise:
- Lies ergänzend Johannesevangelium 3,22-36. Dort findest du Hinweise zum Unterschied zwischen dem Dienst des Johannes und dem Dienst von Jesus.
- Jesaja 40 beschreibt die Größe Gottes. (Ein sehr lesenswertes Kapitel!)
- in Lukas 1 findest du interessante Informationen über die verwandten Mütter von Jesus und Johannes. Die Mutter des Johannes (Elisabeth) war alt und unfruchtbar und wurde durch ein Wunder Gottes schwanger. Die Mutter Jesu (Maria) wurde als Jungfrau durch ein Wunder vom Heiligen Geist schwanger.
- In Matthäus 14,1-12 kannst du lesen, wie Johannes am Geburtstag des Herodes zu Tode kam.
Zusammenfassung:
Ich möchte über den Anfang des Markusevangeliums sprechen. Die Verse 1-8, geben uns einen wichtigen Einblick in die Vorbereitung des Weges für Jesus Christus.
Der Abschnitt beginnt mit den Worten: „Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.“ Hier erkennen wir bereits die zentrale Botschaft des Markusevangeliums: Jesus Christus ist der verheißene Messias, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist, um die Menschen zu erlösen. Diese kurze Aussage hat eine große Bedeutung, denn sie verkündet das Kommen des Erlösers, auf den die Welt seit langem gewartet hat.
Markus zitiert dann den Propheten Jesaja: „Hört! In der Wüste ruft eine Stimme: „Bahnt Jahwe einen Weg! Baut eine Straße für unseren Gott!.“ Hier sehen wir, dass Gott die Ankunft seines Sohnes vorbereitet hat, indem er einen Vorläufer schickte, um den Menschen den Weg zu ebnen. Dieser Vorläufer war Johannes der Täufer, der die Menschen zur Umkehr aufrief und sie durch die Taufe auf die Ankunft des Messias vorbereitete.
Johannes der Täufer tauchte in der Wüste auf und predigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden. Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem strömten zu ihm, um seine Botschaft zu hören und sich taufen zu lassen. War das ein Zeichen für die Sehnsucht der Menschen nach Vergebung und Erlösung? Sie erkannten ihre eigene Notwendigkeit, sich von ihren Sünden abzuwenden und sich auf das Kommen des verheißenen Messias vorzubereiten.
Die Taufe, die Johannes praktizierte, war jedoch nur ein äußeres Zeichen. Es war ein Symbol für den inneren Wandel, den die Menschen vollziehen mussten. Johannes selbst erklärte: „Nach mir kommt einer, der ist mächtiger als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. 8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Hier verweist Johannes auf Jesus Christus, der mit dem Heiligen Geist tauft. Diese Taufe mit dem Heiligen Geist würde eine tiefgreifende Veränderung im Leben der Menschen bewirken und ihnen wahre geistliche Erneuerung bringen.
Dieser Abschnitt endet mit den Worten: „Nach mir kommt einer, der ist mächtiger als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu bücken und ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen. 8 Ich habe euch mit Wasser getauft, er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.“ Johannes der Täufer erkannte seine eigene Demut und Unterordnung unter Jesus Christus. Er wies auf die überlegene Macht und Größe des kommenden Messias hin. Dies ist ein Aufruf an uns, demütig zu sein und uns Christus zu unterwerfen, der uns mit dem Heiligen Geist erfüllt und transformiert.
Jesus Christus ist der verheißene Messias, der Wegbereiter unserer Erlösung. Wie Johannes der Täufer haben auch wir die Aufgabe, den Weg für Christus in unseren Herzen und in unserer Welt zu bereiten. Wir sind aufgerufen, uns von unseren Sünden abzuwenden, Buße zu tun und das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben zuzulassen.
Lasst uns demütig sein und erkennen, dass wir ohne Christus nichts sind, aber mit ihm alles haben.
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Nun kannst du noch einmal den Textabschnitt lesen und wenn du magst auch beten:
Gebet
Vater im Himmel,
ich danke dir für dein Wort, das ich kennen lernen kann.
Du lädst mich zur Umkehr ein, damit ich ein Leben mit dir führen kann.
Ich danke dir für die Vergebung für meine Sünden.
Lass mich erkennen, wo ich gesündigt habe, ich will dir meine Sünden bekennen.
Ich möchte dein Wort immer besser verstehen.
Gib mir deinen heiligen Geist dazu.
Amen.
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