Markus 3,13-19
1. Bibeltext
13 Dann stieg Jesus auf einen Berg und rief die zu sich, die er bei sich haben wollte. Sie traten zu ihm, 14 und er wählte zwölf von ihnen aus, die er ständig um sich haben und später aussenden wollte, damit sie predigten 15 und in seiner Vollmacht Dämonen austrieben. 16 Die Zwölf, die er dazu bestimmte, waren: Simon, den er Petrus nannte, 17 Jakobus Ben-Zebedäus und Johannes, sein Bruder – die er übrigens Boanerges nannte, das heißt „Donnersöhne“ –, 18 Andreas, Philippus und Bartholomäus, Matthäus, Thomas und Jakobus Ben-Alphäus, Thaddäus, Simon, der zu den Zeloten gehört hatte, 19 und Judas Iskariot, der Jesus später verriet.
2. Erläuterungen
In diesem Abschnitt erkennen wir die Bestimmung, die Jünger bzw. Nachfolger Jesu haben. Damals war es ein erlesener Kreis von 12 Jüngern. Heute haben alle Menschen diese Berufung, die zu Jesus gehören. Wir wollen heute die wichtigen Aspekte anschauen.
a) Sie sind ständig bei Jesus
Diesen Aspekt können wir nicht hoch genug bewerten. Wenn du ein Jünger Jesu sein möchtest, dann musst du ständig in seiner Nähe sein. Selbst wenn du ’später ausgesandt‘ wirst, solltest du immer wieder zu ihm zurück kommen. Nicht wenige Christen haben so begonnen. Im Laufe der Zeit haben sie ihren Job gewohnheitsmäßig gemacht und die Gemeinschaft mit Jesus vernachlässigt oder gar verloren. Routiniert ging alles weiter wie bisher, nur Christus war nicht mehr mit ihnen, weil sie auf seine Gemeinschaft verzichtet haben.
Deshalb entferne dich nie von ihm,
- denn er ist dein Hirte, der dir den Weg zeigt.
- Er ist lebendiges Wasser für dich, erfrischend und lebenswichtig.
- Er ist dein Herr, dem du dich unterworfen hast.
- Bei ihm lernst du demütige Unterordnung.
- In seiner Gegenwart zerbricht dein Stolz.
- Du wirst frei von deinem Egoismus werden
- und somit frei für ihn und seine Weisungen.
Wenn du nahe bei Jesus sein willst,
- dann lies sein Wort (Johannes 6,63)
- und pflege ein regelmäßiges und intensives Gespräch mit Gott – und bete.
Nichts anderes kann auch nur ansatzweise Ersatz sein. Du kannst dicke Bücher mit christlichen Inhalten lesen, viele Predigten und Vorträge im Internet anschauen und stundenlang Lobpreislieder anhören. Nichts davon kommt der Begegnung mit Jesus gleich, die du erleben wirst, wenn du dir die Zeit in der Stille nimmst und die Bibel aufschlägst und darin liest. Sag ihm im Gebet, was dich beschäftigt, was dir Sorgen bereitet und wovor du dich fürchtest. Der Friede Gottes wird dein Herz erfüllen.
Das ist wie „Einatmen“ und „Ausatmen“. Im Bibellesen nimmst du den Geist Gottes auf, der wie Sauerstoff für deine Seele ist. Im Gebet atmest du aus, was für deine Seele nicht brauchbar ist.
b) Sie werden später ausgesandt
Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, haben immer eine Berufung Sie gehen auch nicht in Rente. In der Nähe von Jesus haben sie gelernt, was seine Vision ist. Sie haben sich seine Vision vom Reich Gottes angeeignet und wollen ihr ganzes Leben dafür einsetzen. Sie verlassen ihr altes Leben und starten in das Abenteuer „Evangelisation“. Dafür ist Jesus auf die Erde gekommen. Das natürliche Leben auf dieser Erde hat keine Perspektive, denn es vergeht. Das geistlich orientierte Leben für das Reich Gottes hat eine Perspektive bis in die Ewigkeit hinein. Also halten sich Jünger Jesu nicht mit irdischen Dingen auf. Sie kommen mit leichtem Gepäck gut zurecht. Sie haben den Blick frei für die Menschen, die Jesus noch nicht kennen. Niemand soll Gott verloren gehen. ER möchte, dass alle Menschen die Wahrheit erkennen.
c) Sie werden predigen
Das ist der Kern der Evangelisation: Das Wort Gottes bekannt machen. Die meisten Menschen haben keine Ahnung, was in der Bibel steht. Deshalb wissen sie auch nicht, was Gott von ihnen will. Menschen, die Gott kennen, können dabei helfen.
Leider beobachten wir eine Tendenz in den modernen christlichen Gemeinden, die nicht zielführend ist. Was meine ich damit. Menschen werden in moderne, ansprechende Gottesdienste eingeladen. Die Musik ist toll, der Prediger charismatisch und die sozialen Kontakte angenehm. Der evangelistische Aufruf lautet: Nimm Jesus in dein Leben auf. Er ist für dich, er will dein Freund sein, Gott liebt dich. Das ist grundsätzlich nicht falsch, aber zu kurz gesprungen. Um ein neuer Mensch zu werden muss in deinem Leben das geschehen, was Jesus und die Apostel gepredigt haben.
Das Evangelium, das Jesus predigte lautet:
„Ändert eure Einstellung, denn die Himmelsherrschaft bricht bald an!“
Matthäus 3 Vers 2
(Besser bekannt als: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen.)
Die Apostel haben in der Mission unter Heiden (wir zählen grundsätzlich auch dazu) über
1. die Umkehr und Erneuerung des Lebens,
2. die Sündenvergebung, die uns rettet,
3. über den Tod, die Auferstehung und Wiederkunft Jesu und
4. über das Gericht gepredigt.
Das sind unverzichtbare Elemente einer evangelistischen Verkündigung. Wenn dies nicht gepredigt wird, haben wir es mit einer verkürzten bzw. falschen Lehre zu tun.
Es stimmt natürlich, dass Jesus traurige und betrübte Menschen fröhlich machen kann. Es stimmt auch, dass Jesus schwierige Lebenssituationen verändern kann. Und natürlich erhört Gott auch Gebete. Menschen haben nichts gewonnen, wenn sie sich zwar in einer Gemeinde wohlfühlen, aber nicht von ihren Sünden gerettet sind.
Denn das Ziel unseres Glaubens ist nicht, ein besseres Leben auf dieser Erde zu haben, sondern von unserem Grundproblem befreit zu werden, nämlich von der Sünde. Dafür ist Jesus mit seinem Leben und Sterben angetreten.
d) Sie werden Dämonen austreiben
Jesus hat viele Dämonen ausgetrieben. Auch seine Jünger haben es getan und waren ganz entzückt:
17 Die Siebzig kehrten voller Freude zurück. „Herr“, sagten sie, „selbst die Dämonen müssen uns gehorchen, wenn wir sie in deinem Namen ansprechen!“ 18 […] 19 Ja, ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zunichte zumachen. Nichts wird euch schaden können. 20 Aber freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen. Freut euch viel mehr, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.“
Lukas 10 Vers 17-20
Viele Menschen glauben nicht daran, dass es Dämonen gibt. Aber wenn man mit Menschen zu tun bekommt, die im Satanismus verstrickt sind, dann erfährt man recht schnell, dass auch heute noch viele Menschen von finsteren Mächten ergriffen sind. Darin manifestiert sich die „ganze Macht des Feindes“, die durch Jesus gebrochen werden kann.
Niemand sollte den „Teufel an die Wand malen“, aber wo er Menschen bindet, können sie durch Christus befreit werden. Das haben wir in den vorausgegangenen Artikeln bereits behandelt.
Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt. Gut! Aber die Dämonen glauben das auch – und zittern vor Angst.
Jakobus 2 Vers 19
3. Leseempfehlung
Das Reich Gottes im Blick und Vertrauen in Gott
24 Niemand kann zwei Herren gleichzeitig dienen. Entweder wird er den einen bevorzugen und den anderen vernachlässigen oder dem einen treu sein und den anderen hintergehen. Ihr könnt nicht Gott und dem Mammon gleichzeitig dienen. 25 Deshalb sage ich euch: Sorgt euch nicht um Essen und Trinken zum Leben und um die Kleidung für den Körper. Das Leben ist doch wichtiger als die Nahrung und der Körper wichtiger als die Kleidung. 26 Schaut euch die Vögel an! Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln auch nichts in Scheunen. Doch euer Vater im Himmel ernährt sie. Und ihr? Seid ihr nicht viel wertvoller als sie? 27 Wer von euch kann sich denn durch Sorgen das Leben auch nur um einen Tag verlängern? 28 Und warum macht ihr euch Sorgen um die Kleidung? Seht euch die Wiesenblumen an, wie sie ohne Anstrengung wachsen und ohne sich Kleider zu nähen. 29 Ich sage euch, selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht so schön gekleidet wie eine von ihnen. 30 Wenn Gott sogar das wilde Gras, das heute steht und morgen in den Backofen gesteckt wird, so schön schmückt, wie viel mehr wird er sich dann um euch kümmern, ihr Kleingläubigen! 31 Macht euch also keine Sorgen! Fragt nicht: ‚Was sollen wir denn essen? Was können wir trinken? Was sollen wir anziehen?‘ 32 Denn damit plagen sich die Menschen dieser Welt herum. Euer Vater weiß doch, dass ihr das alles braucht! 33 Euch soll es zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird er euch alles Übrige dazugeben. 34 Sorgt euch also nicht um das, was morgen sein wird! Denn der Tag morgen wird für sich selbst sorgen. Die Plagen von heute sind für heute genug!“
Matthäus 6 Vers 24 bis 34
Nachfolge bringt großen Lohn
27 Da erklärte Petrus: „Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir gefolgt. Was werden wir dafür bekommen?“ 28 „Ich versichere euch“, erwiderte Jesus, „wenn der Menschensohn in der kommenden Welt auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, werdet auch ihr, die mir gefolgt sind, auf zwölf Thronen sitzen, um die zwölf Stämme Israels zu richten. 29 Und jeder, der meinetwegen Haus, Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, bekommt es hundertfach zurück und wird das ewige Leben erhalten.
Matthäus 19 Vers 27 bis 29
Untrennbar mit Jesus verbunden
1 „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater ist der Weingärtner. 2 Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er weg, und jede, die Frucht bringt, schneidet er zurück und reinigt sie so, damit sie noch mehr Frucht bringt. 3 Ihr allerdings seid schon rein, weil ihr mein Wort gehört und angenommen habt. 4 Bleibt in mir, und ich bleibe in euch! Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht bringen; sie muss am Weinstock bleiben. Auch ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht mit mir verbunden bleibt. 5 Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reichlich Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts bewirken. 6 Wer nicht mit mir verbunden bleibt, wird weggeworfen und verdorrt wie eine nutzlose Rebe. Solche Reben sammelt man nur noch auf, um sie zu verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann könnt ihr bitten, um was ihr wollt: Ihr werdet es bekommen. 8 Die Herrlichkeit meines Vaters wird dadurch sichtbar, dass ihr viel Frucht bringt und euch so als meine Jünger erweist. 9 Ich habe euch genauso geliebt, wie der Vater mich geliebt hat. Bleibt in meiner Liebe! 10 Ihr bleibt darin, wenn ihr meinen Anweisungen folgt. Auch ich habe immer die Weisungen meines Vaters befolgt und bleibe in seiner Liebe. 11 Ich habe euch das gesagt, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude vollkommen wird. 12 Meine Weisung an euch lautet: ‚Liebt einander so, wie ich euch geliebt habe!‘ 13 Die größte Liebe beweist der, der sein Leben für seine Freunde hingibt. 14 Und ihr seid meine Freunde, wenn ihr meinen Anweisungen folgt.
Johannes 15 Vers 1 bis 14
Weltliche Maßstäbe reichen nicht
25 Denn was an Gott töricht erscheint, ist weiser als die Menschen, und was an Gott schwach erscheint, ist stärker als die Menschen. 26 Seht euch doch einmal eure Berufung an, meine Geschwister. Da gibt es nicht viele, die menschlich gesehen weise oder mächtig oder einflussreich sind. 27 Nein, Gott hat gerade das ausgewählt, was der Welt als dumm und schwach erscheint – um die Weisen und Mächtigen zu beschämen. 28 Und was in der Welt keine Bedeutung hat, was verachtet wird, das hat Gott erwählt, und das, was nichts für sie zählt, um das zunichtezumachen, was für sie zählt. 29 Niemand soll sich vor Gott rühmen können.
1. Korintherbrief Kapitel 1 Vers 25 bis 29
4. Zusammenfassung
Jesus wollte keine Kirche gründen, die mit vertrauten weltlichen Methoden und Mechanismen funktioniert. Er sagte vielmehr: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ (Joh 18,36) Deshalb sind auch seine „Methoden“ anderer Art. Er beruft Menschen ohne Rücksicht auf ihre Qualifikation oder ihre intellektuellen Fähigkeiten. Nachfolger Jesu müssen nichts mitbringen, denn sie werden von Jesus ausgestattet – mit allem was sie brauchen durch seinem Geist.
Das Reich Gottes funktioniert also nach ganz simplen Prinzipien:
- Jesus ruft Menschen zu sich und verändert sie.
- Sie lernen ihn kennen und ordnen sich seiner Autorität unter.
- Sie geben ihrem Leben eine neue Richtung.
- Dann sendet er Menschen in die Welt, damit sie das Evangelium verbreiten.
- Dies geschieht durch Predigt und Wundertaten.
5. Gebet
Vater im Himmel,
ich bin gefangen in den vielen Dingen dieser Welt.
Mein Alltag ist gefüllt und es gibt wenig Platz für dich.
Ich möchte gerne Jesus nachfolgen und durch mein Leben bezeugen.
Ich bin geistlich müde und brauche deine Erfrischung.
Belebe mich durch deinen Geist und leite mich,
damit ich ein Nachfolger Jesu werde,
wie du ihn dir wünschst.
Amen