Der neue Mensch aus Gott
Das ist mein Thema heute. Und als Schlüsselvers für dieses Thema habe ich aus Johannes 1 die Verse 12 und 13 ausgewählt dort steht:
Doch allen, die ihn aufnahmen, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. – Das sind die, die an seinen Namen glauben. –
Sie erhielten das nicht aufgrund natürlicher Abstammung, durch menschliches Wollen oder den Entschluss eines Mannes, sondern durch eine Geburt aus Gott.
Johannes 1,12+13
Wir werden im weiteren Verlauf noch sehen, dass gerade die letzten Worte: „aus Gott“ eine ganz zentrale Bedeutung bekommen: Der neue Mensch ist aus Gott!
Bevor der neue Mensch neue Wirklichkeit in unserem Leben werden kann, müssen wir zuvor den alten los werden.
Der alte Mensch ist chancenlos!
In dem letzten Vortrag über die „Rückrufaktion Gottes“ haben wir gesehen, dass der „alte Mensch“ bei Gott keine Überlebenschance hat. Die Sünde hat sein Leben tiefgründig ruiniert. Der Mensch ist nur noch eine Karikatur – ein Zerrbild dessen, was Gott ihm in der Schöpfung zugedacht hat. Sein Ende ist die ewige Trennung von Gott, der ewige Tod, die Hölle!
Es kann aber sein, dass die meisten von uns sich gar nicht so schlecht fühlen. Läuft doch! Wir arbeiten anständig, ernähren unsere Familie, sind in der Gesellschaft geachtet, wir waren solidarisch mit „Charlie Hebdo“ und sind jetzt solidarisch mit der Ukraine, sind wohltätig, vielleicht sogar ein wenig fromm oder gar hingegebene Gemeindeleute. Warum solltet ihr mir abnehmen, dass wir alle schlecht sind, zu schlecht für Gott? Es gibt doch große Unterschiede bei uns Menschen…
Wenn wir das Leben der Menschen innerweltlich beurteilen, dann mag es stimmen. Wenn aber Gott der Maßstab ist, dann bestimmt ER, was gut und was nicht gut ist.
So steht es in der Schrift: „Keiner ist gerecht, auch nicht einer. Keiner hat Einsicht und fragt nach Gott. Alle haben sie den rechten Weg verlassen und sind unbrauchbar geworden. Niemand ist da, der Gutes tut, kein Einziger.“
Römer 3,10-12
Wir haben es mit Gott zu tun.
Wenn wir zu einem richtigen Urteil über uns kommen wollen, müssen wir durch die Brille Gottes auf unser Leben schauen.
Viele Menschen lehnen das ab. Sie wollen Gott nicht die Größe und Macht zubilligen, die er hat. Man müsste in irgendeiner Weise darauf reagieren. Aber das wollen wir nicht, es nähme uns die Freiheit.
Für viele ist Gott eine Kunstfigur der Literatur. Oder eine Idee der Naturvölker. Oder ein seelischer Halt für schwache Menschen, die sich religiös betätigen. Was aber hat Gott schon mit meinem Leben zu tun? Ich komme doch gut ohne ihn zurecht.
Selbst für viele Christen ist er zu weit weg. Jeden Sonntag haben sie irgend etwas über ihn gehört! Wo aber ist er für mein Leben relevant geworden? Wo habe ich Gott wirklich erlebt? Wo richten wir uns tatsächlich nach seinen Geboten? Wo billigen wir Gott zumindest ein Mitspracherecht bei unserer Lebensgestaltung zu?
Die Beziehung zu ihm ist für viele eher langweilig, bisweilen leblos. Ob ich mich nach Gott richte oder nicht, in meinem Leben ändert sich eh nichts.
Wer aber ist dieser Gott ?
Ich bin Jahwe und niemand sonst! Ich bin der einzige Gott!
Jesaja 45,5
Die Sünder in Zion erschrecken tief, Zittern hat die Gottlosen gepackt: Wer hält es denn bei rasendem Feuer aus? Wer kann denn wohnen bei der ewigen Glut?
Jesaja 33,14
Denn Jahwe, dein Gott, ist ein vernichtendes Feuer und ein eifersüchtiger Gott.
5. Mose 4,24
Diese Bilder beschreiben die unfassbare Heiligkeit und Autorität Gottes.
Gott ist der, der ins Leben ruft. Gott ist der, der das Ende bestimmt. Gott ist der Richter aller Menschen. Gott ist der Retter für alle Menschen. Gott ist Liebe. Gott bestimmt die Gesetzmäßigkeiten des Universums und die Lebensregeln für uns Menschen.
Daran ist der Mensch zu messen.
Wer ist der alte Mensch?
Das Thema ist: Der neue Mensch aus Gott. Im letzten Vortrag ging es um den alten Menschen. Wer ist der alte Mensch?
Nun – Der alte Mensch ist der Mensch, der von alters her in diese Welt geboren wird. Jeder natürliche Mensch. Ohne Ausnahme.
Wir hatten davon gesprochen, dass sich der Mensch beim „Sündenfall“ von Gott unabhängig gemacht hat. Er hielt die eigene Entscheidung für besser als das Gebot Gottes. Damit hat er sich von Gott getrennt – er ist Gott los geworden, er hat gesündigt.
Seit dem sucht jeder Mensch seinen eigenen Weg. Er möchte seine eigenen Ziele durchsetzen und fragt von sich aus nicht nach Gott.
Das ist der alte Mensch.
Keiner hat Einsicht und fragt nach Gott.
Römer 3,11
Der alte Mensch ist selbst das Zentrum seines Lebens. Er sucht die Befriedigung seiner Bedürfnisse und liebt sich selbst mehr als Gott. Die eigenen Bedürfnisse haben immer Vorrang.
Die Ausprägungen dieses egoistischen Lebens zeigen sich sehr unterschiedlich. Man kann es geschickt verbergen oder offen und grob zeigen. Es ändert aber nichts daran, dass wir diesen Zustand nicht ändern können!
Deshalb habe ich in meinem letzten Vortrag „Rückrufaktion Gottes“ gezeigt, dass dieser alte Mensch nicht verbessert werden kann und deshalb auf den Müll gehört. Wie ein hässliches, verbeultes und rostiges Auto. Dass dieses Auto noch einigermaßen fahrtüchtig ist, ist nur ein schwacher Trost.
Genau so ist es nur ein schwacher Trost, dass unser Leben einigermaßen „gelingt“. Es ist umgeben von Sorgen, Ängsten, Anfeindungen, Konkurrenz und Ellenbogen. Aus Gottes Sicht nicht tauglich für das Reich Gottes.
Denn die eigentliche Berufung, die wir durch die Schöpfung Gottes bekommen haben ist: Wir sollen Menschen in Gottes Reich sein. Geprägt von seinen edlen, Sinn stiftenden, vollkommenen und heiligen Rahmenbedingungen. Wir sind für Gott geschaffen und sollen ihn auf dieser Erde repräsentieren.
Wie verderbt der Mensch in Gottes Augen ist lesen wir schon sehr früh in der Bibel.
Jahwe aber sah, wie groß die Bosheit der Menschen auf der Erde war. Ihr ganzes Denken und Streben, alles, was aus ihrem Herzen kam, war immer nur böse. Jahwe bekümmerte es, den Menschen erschaffen zu haben, und es schmerzte ihn bis in sein Innerstes hinein. Er beschloss: „Ich werde den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden wegwischen samt dem Vieh, den Kriechtieren und Vögeln, denn ich bedaure, sie gemacht zu haben.“
1. Mose 6,5-7
Dann kam die Sintflut, in der bis auf 8 Personen alle Menschen auf der Erde in der großen Flut zu Tode kommen. Nach der Sintflut änderte Gott seine Haltung:
„Und ich sichere euch zu: Nie wieder werde ich das Leben durch eine Wasserflut vernichten. Nie mehr wird eine Flut die Erde zerstören.“
1. Mose 9,11
Der Grund für diesen „Sinneswandel“ ist in seiner endlosen Liebe zu vermuten. Aber dazu komme ich später.
Ist das Projekt „Mensch“ für Gott gescheitert?
Erst einmal ja! Denn jeder Mensch, der geboren wird, stirbt und geht nicht zurück zu Gott. Er unterliegt dem gerechten Todesurteil Gottes, das er über den rebellischen Menschen ausgesprochen hat. Er sagte es zu Adam, als er ihm verbot, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen: „Sobald du davon isst, wirst du sterben müssen.“
Wir können uns den Zustand bildlich so vorstellen: Zwischen Gott und Mensch besteht eine tiefe Kluft. Auf der einen Seite ist Gott in seiner Heiligkeit. Auf der anderen Seite der Mensch in seiner Unheiligkeit und Sünde. Die Kluft ist unüberbrückbar.
Aber Gott wäre nicht Gott, wenn er nicht schon eine Rettung für seine Menschen vorgesehen hätte.
In Johannes 3 Vers 16 lesen wir:
Denn so hat Gott der Welt seine Liebe gezeigt: Er gab seinen einzigen Sohn, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht ins Verderben geht, sondern ewiges Leben hat.
Johannes 3,16
Ein Schlüsselvers der Bibel.
In seiner nie endenden Liebe wendet sich Gott dennoch den Menschen zu. Gott sieht die Sünde des Menschen und spricht Recht. Gott richtet und verurteilt den sündigen Menschen zum Tode. So wie er es Adam gesagt hatte: Du wirst sterben müssen.
Und dann macht er etwas Unglaubliches:
Gott vollstreckt das Urteil, das uns Menschen treffen müsste, an seinem Sohn Jesus Christus – und die Schuld ist gesühnt.
Der Sohn Gottes, Jesus Christus, der einzige sündlose Mensch wird von Gott anstelle der unzähligen sündigen Menschen zum Tode verurteilt. Jesus ist unser Stellvertreter in diesem Gerichtsprozess und trägt das Urteil. Er stirb an unserer Stelle. Jesus stirbt für dich und für mich, damit wir nicht sterben müssen. Der Glaube an Jesus Christus rettet uns. Ein Geschenk Gottes. Pure Liebe. Pure Gnade.
Und so, wie jeder Mensch einmal sterben muss und dann vor Gericht gestellt wird, 28 so wurde auch Christus, der Messias, einmal geopfert, um sich die Sünden von vielen aufzuladen. Wenn er dann zum zweiten Mal erscheint, kommt er nicht mehr wegen der Sünde, sondern wird denen die endgültige Rettung bringen, die auf ihn warten.
Hebräer 9,27
An dieser Stelle muss ich immer wieder innehalten. Ich versuche das Unbegreifliche zu verstehen. Was ist dort geschehen? Gott hat alle meine Sünden auf Christus geworfen und ihn an meiner Stelle am Kreuz sterben lassen. Wie unmenschlich ist das denn!? Ja! Es ist unmenschlich – aber göttlich!
Wenn ich an Jesus Christus glaube, bin ich gerettet! Ich kann wieder zurück zu Gott! Der Tod kann mir nichts mehr anhaben.
Der alte Mensch ist tot!
Paulus erklärt es den Christen in Rom folgendermaßen:
Oder wisst ihr nicht, dass alle von uns, die auf Christus Jesus getauft wurden, in seinen Tod eingetaucht worden sind? 4 Durch das Eintauchen in den Tod sind wir also mit Christus zusammen begraben worden, damit so, wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferweckt wurde, wir nun ebenfalls in dieser neuen Wirklichkeit leben.
Römer 6,3
Ich hatte vorhin das Bild von der Schlucht gewählt, die zwischen Gott und Mensch besteht und unüberbrückbar scheint.
Der Abgrund ist der Tod. Dort müssen wir eigentlich alle hin. Jesus ist hinabgestiegen in den Tod und hat mich gleich mitgenommen. Das aber rettet uns noch nicht. Jesus ist wieder auferstanden und wir mit ihm mit! Das ist die neue Wirklichkeit, das ist das neue Leben. Christus ist die Brücke über der Schlucht! Christus führt uns zu Gott hin:
Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte;
1. Petrus 3,18
Seit Christus für die Sünden aller Menschen gestorben ist, muss kein Mensch mehr wegen seiner Sünden sterben. Durch den Glauben an Jesus Christus wird er gerettet. Durch Tod und Auferstehung wird ein neuer Mensch geboren; DER neue Mensch – aus Gott.
Jesus Christus ist der Prototyp des neuen Menschen. Der erste, der gestorben und wieder auferstanden ist.
Das ist das Evangelium der Bibel, die gute Nachricht. Menschen werden durch den Glauben an Jesus Christus mit Gott versöhnt. Es ist nicht unser Verdienst, es ist ein Geschenk von Gott. Die Bibel nennt es Gnade.
Der neue Mensch wird geboren!
Wenn ihr nun zusammen mit Christus, dem Messias, ‹zu einem neuen Leben› auferweckt worden seid, dann richtet euch auch ganz nach oben aus, wo Christus ist: auf dem Ehrenplatz neben Gott. 2 Seid auf das Himmlische bedacht und nicht auf das Irdische. 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist zusammen mit Christus verborgen in Gott.
Kolosser 3,1
Wir sehen also den Zuspruch Gottes: Euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Einen besseren Platz ‚als in Gott geborgen zu sein‘ gibt es nirgendwo sonst. Dieser Zuspruch gilt uns, wenn wir mit Christus gestorben sind.
Wir sehen auch den Anspruch Gottes: „richtet euch ganz nach oben aus, wo Christus ist. Ich kann diese Geborgenheit in Gott bekommen, wenn ich mein ganzes Leben auf das ‚Himmlische‘ setzte – alles auf eine Karte!
Soweit also die Theorie. Sie gibt uns Verständnis für Gottes Heilsplan.
Gehen wir nun gemeinsam zurück in die Niederungen unseres irdischen Daseins. Wie wirken sich nun Tod und Auferstehung Christi in unserem Leben aus, wenn wir an ihn glauben?
Vielen von uns glauben, dass Jesus für die Sünden der Menschen gestorben ist. Sie haben es tausendmal in ihrer Kirche gehört.
Er hat an unserer Stelle Sühnung für unsere Sünden bei Gott bewirkt. Jesus hat in einem vorweggenommenen Gerichtsprozess juristisch ein für alle mal geklärt: Niemand muss wegen seiner Sünden sterben, denn Jesus starb für die Sünden aller Menschen. Das ist sicher eine froh machende Nachricht.
Das allein macht aber noch keinen neuen Menschen.
Viele Christen ruhen sich auf diesem Aspekt des Evangeliums aus. Wunderbar: Jesus starb für mich, meine Sünden sind vergeben. Danke Jesus! Und das Leben läuft weitgehend normal weiter – so wie früher.
Vielleicht mit anderen moralischen Standards, die sie in der Bibel kennen gelernt haben.
Wahrscheinlich mit einer Verschiebung der Interessen. Religion spielt eine größere Rolle im Leben.
Jeder Mensch findet im Leben seine – ich nenne das mal – Neigungsgruppe. Für die einen ist es Sport, für andere Musik. Einige interessieren sich für Autos und andere für die Natur. Christen hingegen interessieren sich mehr für Religion und werden in ihrer Umwelt auch so wahrgenommen. Die gehen halt sonntags zur Kirche.
Aber macht das schon einen neuen Menschen? Ein Mensch, der zur Kirche geht wird nicht automatisch ein Christ. Offensichtlich gehört mehr dazu.
Darüber will ich reden.
Wenn wir sagen: „Jesus starb für die Sünden aller Menschen. Dadurch sind wir im Glauben gerechtfertigt vor Gott.“, dann sprechen wir damit eine wichtige Grundlage des christlichen Glaubens aus. Es ist die EINE Seite des Evangeliums.
Für unser Leben auf dieser Erde aber ist der zweite Aspekt des Evangeliums ebenso wichtig:
Nämlich die Frage:
Bin ich als alter Mensch wirklich mit Christus gestorben?
Oder lebt der alte Mensch fröhlich sein Leben weiter? Er genießt wie bisher die Vorzüge des Erdenlebens und er versucht, Gott irgendwie zufrieden zu stellen.
Dieser alte Mensch wäre dann also nicht tot sondern quicklebendig! Das würde bedeuten, dass wir zwei Herren dienen; das geht bei Gott nicht.
Der alte Mensch ist der natürliche Mensch, der aber vor Gott nicht bestehen kann. Deshalb muss er sterben.
Wer gestorben ist, hat logischer Weise keine Rechte mehr. Auch keine Bedürfnisse und keinen eigenen Willen. Wer gestorben ist den gibt es schlicht und einfach nicht mehr. Nehmen wir das mal wortwörtlich.
Das klingt in den Ohren vieler Menschen weltfremd. Keine Bedürfnisse? Keinen eigenen Willen? Bin ich etwa fremdbestimmt?
Ich möchte in dieser Welt niemals von jemand anders bestimmt werden; aber von Gott. Die Selbstbestimmtheit der Menschen hat nichts Gutes hervorgebracht. Die Fremdbestimmung durch Gott aber bringt einen neuen Menschen hervor, der den alten Menschen ersetzt bzw. ablöst.
Deshalb gilt: Bevor ein neuer Mensch werden kann, muss der alte Mensch sterben. Eine Vermischung gibt es nicht.
Viele Christen versuchen, den Anspruch Gottes im alten Menschen zu verwirklichen. Sie geben sich ganz viel Mühe. Sie polieren den alten Menschen auf. Sie drehen an allen möglichen Stellschrauben, von denen sie glauben, daraus würde ein besserer Mensch. Auch der bessere Mensch ist aber noch kein neuer Mensch. Viele Christen scheitern deshalb in ihrem Glaubensleben, weil sie einfach resignieren und die Hoffnung auf einen besseren Menschen aufgegeben haben.
Der alte Mensch kann dem alten Menschen einfach nicht helfen. Man kann sich selbst nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen.
Wenn wir das verstanden haben, können wir einen Schritt weiter gehen. Wir schauen uns nun an, was den neuen Menschen ausmacht und welche Auswirkungen es für das Leben hat.
Ich werde anhand von 8 Punkten Merkmale des neuen Menschen beschreiben.
1. Der neue Mensch ist eine Neu-Schöpfung
Wenn Menschen durch den Glauben an Jesus Christus wiedergeboren werden, dann tritt Gott noch einmal als Schöpfer auf den Plan. Wenn wir zu Gott umkehren beginnt er in uns mit seiner Neuschöpfung.
Wenn also jemand mit Christus verbunden ist, ist er eine neue Schöpfung: Was er früher war, ist vergangen: Siehe doch, etwas Neues ist entstanden!
2. Korinther 5,17
Alles was von Gott kommt ist übernatürlich. Wenn ein Mensch „Christ“ wird, haben wir es mit der übernatürlichen Neuschöpfung des Menschen durch Gott zu tun! Es entsteht also ein Mensch, den es zuvor so nicht gegeben hat. Und wie macht Gott das? Der Körper des Menschen bleibt natürlich der gleiche. Aber der Mensch ist nicht nur Körper. Gott greift in das Innerste eines Menschen ein und tauscht sein Innerstes aus.
Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist: Das versteinerte Herz nehme ich aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges dafür.
Hesekiel 36,26
Er tauscht die Schaltzentrale des Menschen aus. Er gibt ihm ein neues Herz und einen neuen Geist. Gott vollzieht quasi eine Herztransplantation, in dem er das alte Herz durch ein neues ersetzt.
Die meisten elektrischen Geräte haben eine elektronische Steuereinheit. Diese Steuereinheit bestimmt, wie das Auto, die Waschmaschine oder der Kaffeeautomat funktionieren. Die Geräte werden immer moderner, und brauchen in der nächsten Serie, eine neue Steuereinheit. Die neuen Funktionen lassen sich nicht in die alte Steuereinheit hinein programmieren.
Das gilt auch für den neuen Menschen: Die alte Steuereinheit (das alte Herz und der menschliche Geist) kann die göttlichen Funktionen, die für den neuen Menschen vorgesehen sind, nicht aufnehmen. Die neuen göttlichen Eigenschaften können nicht in einen alten Menschen hineinprogrammiert werden. Eine neue Schöpfung ist kein renoviertes, aufpoliertes Altes. Es findet ein Austausch statt. Altes weg. Neues her.
Das hat Auswirkungen auf den Lebenswandel des neuen Menschen:
Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und euch nach meinen Rechtsbestimmungen richtet.
Hesekiel 36,27
Dies ist ein schier unglaublicher Vorgang! Gott transferiert seinen Geist in den Geist des Menschen. Das ist wirklich neu. Das hat es noch nie gegeben. Dieser Geist Gottes bewirkt im Menschen, dass der Mensch in den Geboten Gottes und nach Gottes Prinzipien leben will. Er muss nicht – er will.
Solange Christen sich „gezwungen“ fühlen, ein Gott wohlgefälliges Leben leben zu müssen, stecken sie noch in ihrem alten, von Gott abgewandten EGO fest. Sie sind noch keine neue Schöpfung! Gottes Neuschöpfung eröffnet dem Menschen eine neue Perspektive.
2. Der neue Mensch spiegelt Christus wieder.
Jetzt lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Und das Leben, das ich jetzt noch in meinem sterblichen Körper führe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich ausgeliefert hat.
Galater 2,20
…dass Christus durch den Glauben in eurem Herzen wohnt und ihr in Liebe eingewurzelt und gegründet seid.
Epheser 3,17
Diese beiden Bibelverse machen deutlich, dass Christus in das Leben eines Menschen tatsächlich „einzieht“. Er nimmt Wohnung in ihm.
Damit ist nicht nur gemeint, dass der alte Mensch sich nun mit der Lehre Jesu auseinander setzt und sie glaubt.
Damit ist nicht nur gemeint, dass der alte Mensch die Prinzipien der Lehre Jesu für sein Leben anwendet.
Das kann zwar in einem gewissen Maß Veränderung bewirken. Jede Religion lebt davon, dass die Menschen eine Lehre übernehmen und ihr Leben danach ausrichten. Das gilt selbstverständlich auch für die christliche Religion.
Den neuen Menschen müssen wir davon aber deutlich unterscheiden.
Wenn Christus in mein Leben einzieht, dann lebt er SEIN Leben in mir. Der neue Mensch wird eins mit Christus. Christus wird die „Schaltzentrale“ des neuen Menschen. Ich lebe nicht mehr im alten Menschen (der ja mit Christus gestorben ist), sondern Christus ist der neue Mensch in mir. Christus denkt in mir anders, als ich es früher getan habe. Mein Herz hat andere Wünsche, als ich sie früher hatte. Mein Innerstes will Gott gefallen. Es ist ein tiefes Verlangen und eine Freude, in Übereinstimmung mit Gott zu leben. Ich muss mir nicht ständig sagen, was ich als Christ tun sollte. Jesus wirkt in mir was Gott gefällt.
…dass ihr in Hinsicht auf euer früheres Leben den alten Menschen abgelegt habt. Denn der richtet sich in Verblendung und Begierden zugrunde. 23 Ihr dagegen werdet im Geist und im Denken erneuert, 24 da ihr ja den neuen Menschen angezogen habt, den Gott nach seinem Bild erschuf und der von wirklicher Gerechtigkeit und Heiligkeit bestimmt ist.
Epheser 4,22
Da Christus in völliger Übereinstimmung mit Gott ist, wird auch mein Leben in diese Übereinstimmung mit dem Willen Gottes kommen. So wie wir es im Vaterunser beten: Dein Wille geschehe!
Ein wesentliches Kennzeichen im Leben Jesu war nämlich der Gehorsam Gott gegenüber. Jesus war der einzige Mensch, der Gott in allem gehorsam war und das „Dein Wille geschehe!“ geradezu verkörpert hat. Für den neuen Menschen, von dem wir reden, ist es eine Selbstverständlichkeit, den Willen Gottes für alle Bereiche des Lebens zu akzeptieren. Mehr noch: In Übereinstimmung mit dem Willen Gottes leben zu wollen. Der neue Mensch will und wird Christus widerspiegeln.
3. Der neue Mensch lebt für Gott.
Natürlicher Weise lebt der Mensch für sich. Er ist in seinem Wesen egoistisch, sucht seinen eigenen Vorteil und seine eigene Befriedigung. Nun soll sein Leben – das neue Leben kompatibel mit Gott werden.
Er ist für sie gestorben, damit sie nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
2. Korinther 5,15
Der neue Mensch will Teil der Heilsgeschichte Gottes sein. Sein Leben soll im Reich Gottes enden und nicht in der Hölle.
Die Leute erzählen, wie ihr euch zu Gott bekehrt habt – weg von den Götzen –, um nun dem wahren und lebendigen Gott zu dienen.
1. Thessalonicher 1,9
Was heißt das konkret? Für Gott zu leben heißt: Sein Leben nicht mehr für sich selbst zu verwenden, sondern für Gott verfügbar zu sein, ein Werkzeug in Gottes Hand. Gott soll durch mich das tun, was er getan haben möchte. Ich will seine Hand und sein Fuß sein. Für Gott unterwegs sein und für Gott handeln.
Viele Menschen sollen diese Nachricht von Jesu Tod und Auferstehung hören.
Viele Menschen sollen den Charakter Gottes in vielen neuen Menschen sehen können.
Vielen Bedürftigen soll geholfen werden.
Notleidende sollen sich an der liebevollen Zuwendung der Christen erfreuen.
Hungernde in der Welt werden mit Wasser und Nahrung versorgt.
Der neue Mensch dient Gott, indem er sein Leben Gott zur Verfügung stellt.
Weil Gott uns solches Erbarmen geschenkt hat, Geschwister, ermahne ich euch nun auch, dass ihr euch mit Leib und Leben Gott als lebendiges und heiliges Opfer zur Verfügung stellt. An solchen Opfern hat er Freude, und das ist der wahre Gottesdienst. 2 Und richtet euch nicht nach den Maßstäben dieser Welt, sondern lasst die Art und Weise, wie ihr denkt, von Gott erneuern und euch dadurch umgestalten, sodass ihr prüfen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob es Gott gefallen würde und ob es zum Ziel führt!
Römer 12,1+2
Wie gesagt: Der natürliche, der alte Mensch kann das nicht. Er lebt für sich selbst. Es widerspricht seiner natürlichen Disposition, könnte man sagen, wenn er auf einmal für Gott leben soll. Deshalb stehen die meisten Menschen dieser Forderung Gottes mehr als skeptisch gegenüber. Denn sie kennen sich selbst nur als alte, natürliche Menschen mit allen egoistische und sündigen Eigenschaften.
Aber wenn ein Mensch von neuem geboren wird, verändert sich die Blickrichtung. Wenn ein Mensch von Gott im Rahmen einer Neuschöpfung den Heiligen Geist bekommt, dann kann er auf einmal sehen, was er zuvor nicht sehen konnte: Meine Berufung ist ein Leben für Gott. So war die eigentliche Berufung der Menschen im Paradiesgarten der Schöpfungsgeschichte. Der neue Mensch beginnt das Leben in Gemeinschaft mit Gott schon hier auf der Erde. Nach der Auferstehung tritt er ein in das perfekte Leben in Herrlichkeit mit Gott. Dann werden die natürlichen Regungen, die uns heute zu schaffen machen, nicht mehr sein.
4. Der neue Mensch bringt Frucht.
Es ist ein biblisches Prinzip: An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Von Dornen erntet man keine Trauben und von Disteln keine Feigen.
Matthäus 7,16
oder: Was der Mensch sät wird er ernten.
Täuscht euch nicht: Gott lässt sich nicht verspotten! Was der Mensch sät, wird er auch ernten. 8 Wer auf sein Eigenleben sät, wird davon das Verderben ernten. Wer jedoch auf den Geist sät, wird davon das ewige Leben ernten.
Galater 6,7
So ist es bei uns Menschen. Ein Mensch mit einem bösen Herzen bringt böse Taten hervor. Er kann nicht anders. Ein Mensch, der von Gott ein neues Herz bekommen hat, der bringt gute Früchte hervor. Er kann auch nicht anders.
Auch wenn es uns nicht zusteht, über andere zu richten, so sprechen doch die Taten eines Menschen für sich. Ein Mensch, der sich Christ nennt, aber ein unmoralisches Leben führt, oder seine Familie tyrannisiert, oder das Finanzamt betrügt und ständig seinen eigenen Vorteil auf Kosten anderer sucht muss sich die Frage gefallen lassen: Aus welchem Herzen entspringen deine Taten?
Jesus hat seinen Jüngern gesagt, wie es funktioniert:
Bleibt in mir, und ich bleibe in euch! Eine Rebe kann nicht aus sich selbst heraus Frucht bringen; sie muss am Weinstock bleiben. Auch ihr könnt keine Frucht bringen, wenn ihr nicht mit mir verbunden bleibt. 5 Ich bin der Weinstock; ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt reichlich Frucht. Denn getrennt von mir könnt ihr gar nichts bewirken.
Johannes 15,4
Jesus spricht hier zwei Aspekte an.
„Ich in ihm“ heißt: ihm vertrauen. Ich glaube ihm, dass er für meine Sünden gestorben ist. Ich glaube ihm, dass er mein altes Leben, den alten Menschen mit in seinen Tod genommen hat. Das kann ich aushalten, das will ich sogar. Ich richte mein Leben auf ihn und seine Gebote aus. Er ist das Zentrum meines Lebens. Ich bin eng mit ihm verbunden. Ich bin als Jünger mit meinem Meister unterwegs, um von ihm zu lernen, um mich von ihm prägen zu lassen.
„Er in mir„, das ist die andere Seite der Medaille. Er wirkt in mir und durch mich das, was Gott gefällt. Die Bibel nennt es Heiligung. Damit ist nicht der Heiligenschein eines hypermoralischen Menschen gemeint. Heiligung bedeutet, sich absondern für Gott. Gute Frucht hervorbringen, die meinem Umfeld, meiner Familie, meinen Kollegen und Nachbarn gut tut und sie erfreut. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes für sein Umfeld eine schmackhafte Frucht. Man genießt es, mit ihm zusammen zu sein. Man hört kluge Worte aus seinem Mund. Er lästert nicht über andere. Er hat ermutigende, froh machende Worte und ein Herz voller Liebe.
Ich höre jetzt die vielen, die sagen: Das schaffe ich niemals! Sie haben völlig Recht. Kein natürlicher Mensch schafft es aus sich heraus. Wer das sagt, zeigt an, dass er immer noch versucht, im alten Menschen ein besseres Leben zu leben. Gott soll ihm dabei helfen. Ich muss es noch einmal betonen: Wenn der alte Mensch nicht wirklich mit Christus gestorben ist gibt es keinen neuen Menschen!
Gott hat kein Interesse, den alten Menschen zu verbessern, weil er nicht verbessert werden kann. Er ist grundverdorben. Deshalb hat Gott den Himmel in Bewegung gesetzt, damit neue Menschen in Christus geschaffen werden können. Er ist eben ein Abbild des Christus, der in ihm lebt.
Der natürliche Mensch ist ein Mensch ohne Heiligen Geist.
Der neue Mensch ist ein Mensch plus Heiligen Geist – das ist die Neuschöpfung
Viele Predigten zielen leider darauf ab, den alten Menschen zu besserem Leben anzuspornen. Es sind gut gemeinte Absichten. Sie sind nicht böse. Aber es sind tote Werke, die kein wirklich neues Leben hervorbringen.
5. Der neue Mensch lebt unter der Leitung des Heiligen Geistes
Es ist immer Gott selbst, der in uns Menschen das bewirkt, was ihm gefällt. Wir hatten es schon zu Beginn gelesen: Gott will ein neues Herz und einen neuen Geist geben (eine neue Schaltzentrale). Dieser Geist ist der Geist Gottes, der Heilige Geist. Das ist die auffälligste Änderung im Leben eines Menschen, wenn er nicht mehr von seinem alten, natürlichen Denken geprägt wird sondern vom Geist Gottes. Ein Mensch mit Heiligem Geist hat es bisher nicht gegeben. Erst in der Wiedergeburt geschieht dieses Wunder.
Paulus ermahnt seine Leser, dass sie sich von diesem Geist bestimmen lassen sollen, das würde sie wirklich verändern.
Wir wollen uns diesen wichtigen Abschnitt genauer anschauen.
16 Ich will damit nur sagen: Lasst den Geist Gottes euer Leben bestimmen, dann könnt ihr den Begierden in euch widerstehen. 17 Denn die menschliche Natur widerstrebt dem Geist Gottes und der Geist Gottes ebenso der menschlichen Natur. Beide stehen gegeneinander, damit ihr nicht einfach macht, was ihr wollt. 18 Wenn ihr aber vom Geist geführt werdet, steht ihr nicht mehr unter Gesetz.
19 Was die menschliche Natur erzeugt, ist offensichtlich: sexuelle Unmoral, Unsittlichkeit und Ausschweifung, 20 Götzendienst und Zauberei, Feindseligkeit, Streit und Eifersucht, Zornausbrüche, Intrigen, Zwistigkeiten und Spaltungen, 21 Neidereien, Sauforgien, Fressgelage und ähnliche Dinge. Ich warne euch, wie ich das schon früher getan habe: Wer so lebt, wird in Gottes Reich keinen Platz haben.-
22 Doch die Frucht, die der Geist wachsen lässt, ist: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung. Dagegen hat das Gesetz nichts einzuwenden. 24 Die, die zu Jesus Christus gehören, haben ja das eigene Ich mitsamt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. 25 Wenn wir also durch den Geist Gottes das neue Leben haben, dann wollen wir es auch in diesem Geist führen.
Galater 5,16-25
Dies ist ein übernatürlicher Vorgang. Es ist ein Wunder, das Gott in den Menschen wirkt, die ihm vertrauen. Man muss diesen Abschnitt nicht kommentieren, denn er spricht für sich. Darin ist der wesentliche Unterschied zwischen dem alten und dem neuen Menschen beschrieben. Gott transferiert seinen Geist in den Geist des Menschen und macht ihn so zu einer neuen Schöpfung. Der Heilige Geist leitet den neuen Menschen.
6. Der neue Mensch liebt nicht diese Welt
Das mag in manchen Ohren komisch klingen. Warum soll ich das Schöne nicht lieben, das mich umgibt? Ich genieße die Natur, die Schöpfung, mein Leben… Die Bibel lenkt unsere Gedanken doch oft auf die herrliche Schöpfung: Wir dürfen staunen und Gott die Ehre dafür geben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es ist geradezu ein Gebot, dass wir Gott dafür ehren, was er so wunderbar geschaffen hat.
Was aber ist mit „Welt“ gemeint?
Das Motto dieser Welt ist: „“Lasst uns essen und trinken, […] denn morgen sind wir tot!“ (Jes 22,13)
Dieses Motto macht Sinn, wenn unser Leben nur im Diesseits stattfindet. Aber wir wissen, dass dieses Leben auf der Erde zwar begrenzt und vergänglich ist; aber wir wissen auch, dass der Mensch in der Ewigkeit weiter leben wird. Entweder in der Gemeinschaft mit Gott, oder in der Gottesferne in der Hölle.
Die Welt und alles was in der Welt ist, wird einmal vergehen. Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen. Das Weltsystem, das uns umgibt hat daher keinen ewigen Bestand. Wir sind von Gott aber für die Ewigkeit in Gemeinschaft mit ihm geschaffen. Der Mensch, der diesem Gott vertraut, richtet sich schon jetzt nicht mehr nach den Prinzipien dieser Welt sondern nach den Prinzipien Gottes.
Der Apostel Johannes drückt es in seinem ersten Brief so aus:
Hängt euer Herz nicht an die Welt und an nichts, was zu ihr gehört! Wenn jemand die Welt liebt, hat die Liebe des Vaters keinen Platz in ihm. 16 Denn diese Welt wird von der Sucht nach körperlichem Genuss bestimmt, von gierigen Augen und einem unverschämten Geltungsdrang. Nichts davon kommt vom Vater. Es gehört alles zur Welt. 17 Und diese Welt mit ihren Begierden wird verschwinden. Doch wer tut, was Gott will, bleibt und lebt in Ewigkeit.
1. Johannes 2,15-17
Wir können nicht beides: Gott lieben und die Welt lieben. Daraus wird nichts. Die Welt vergeht und ich gucke am Ende in die Röhre und halte nichts in meinen Händen. Wer Gott liebt, für Gott lebt, der hat einen großen Lohn – nämlich das ewige Leben in Gemeinschaft mit Gott.
Deshalb konnte Paulus sagen:
Ich jedoch will auf nichts anderes stolz sein als auf das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus. In diesem Kreuz ist die Welt für mich gekreuzigt und ich für sie.
Galater 6,14
Jakobus schreibt:
Wisst ihr […] denn nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, macht sich damit zu Gottes Feind.
Jakobus 4,4
Satan, der auch der Gott dieser Welt genannt wird, bestimmt im wesentlichen die Prinzipien dieser Welt. Wer die Welt liebt sollte wissen, wem er dient.
Gott nicht zu lieben und ihm nicht zu dienen bedeutet: Wir stellen etwas anderes an die Stelle Gottes. Was wir an Gottes Stelle setzten wird uns – mit den Worten der Bibel gesprochen – zum Götzen. Wenn uns unser eigenes Leben wichtiger ist als Gott, dann sind wir unser eigener Götze und stellen uns in Konkurrenz zu Gott.
In Anlehnung an einen Satz von Jim Elliot kann man zusammenfassend sagen:
Lasst uns alles loslassen, was wir sowieso nicht behalten werden, damit wir das gewinnen, was wir in Ewigkeit nicht verlieren werden: Ewiges Leben in Gemeinschaft mit Gott.
7. Die Welt liebt die neuen Menschen nicht!
Das ist nur folgerichtig. Der neue Mensch und die Welt können keine Freunde werden. Sie sind so verschieden, und die Schnittmengen sehr gering. Welt und Reich Gottes sind nicht kompatibel.
Jesus erklärt seinen Jüngern, warum das so ist:
„Wenn die Welt euch hasst, denkt daran, dass sie mich vor euch gehasst hat. 19 Wenn ihr zur Welt gehören würdet, würde sie euch als ihre Kinder lieben. Doch ihr gehört nicht zur Welt, denn ich habe euch ja aus der Welt heraus erwählt. Das ist der Grund, warum sie euch hasst.“
Johannes 15,18
Jesus hatte Wunder getan. Jesus hatte beeindruckend vom Reich Gottes gepredigt. Jesus hat die Menschen aufgerufen, seiner Botschaft zu glauben. Er hat sich mit den Theologen seiner Zeit angelegt, die das Wort Gottes mit Menschenlehren ergänzt und verfälscht haben. Für viele war seine Botschaft verschwurbelt und nicht nachvollziehbar. So wie es vielen Menschen auch heute geht.
Echte Nachfolger Jesu werden tatsächlich zum Fremdkörper in dieser Welt, weil sie einfach nicht nach den Regeln der Welt spielen. Sie leben nach anderen Prinzipien mit anderen Zielen. Sie leben für Gott und für Gottes Reich. In diesem Sinne haben sich neue Menschen der Welt entfremdet und sind in einem gute Sinne „weltfremd“ geworden. Jesus hat sie aus der Welt „heraus erwählt“.
Ihre Aufgabe in dieser Welt ist eine andere. Sie sind Repräsentanten des Reiches Gottes. Sie bemühen sich, die Liebe Gottes zu allen Menschen zu bringen. Sie laden Menschen ein, diesem Jesus zu glauben und zu vertrauen. Diese Lebenshaltung ist kein Hobby sondern Lebensaufgabe.
Bereits im AT wird der Unterschied sehr deutlich beschrieben (Psalm 1):
1 Wie glücklich der Mensch,
der nicht dem Grundsatz von Gottlosen folgt,
der sich an Sündern kein Beispiel nimmt
und nicht mit Spöttern zusammensitzt,
2 sondern Gefallen hat an der Weisung Jahwes
und über sein Gesetz Tag und Nacht sinnt!
3 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt,
der seine Frucht zu seiner Zeit bringt
und dessen Laub niemals verwelkt.
Ja, was er auch tut, wird für ihn gut.
4 Doch so ergeht es Gottlosen nicht.
Sie werden vom Wind verweht wie die Spreu.
5 Deshalb bestehen Gottlose nicht im Gericht
und Sünder nicht in Gottes Volk.
6 Denn Jahwe achtet auf den Weg der Gerechten,
aber der, den die Gottlosen gehen, führt sie in den Untergang.
8. Der neue Mensch freut sich auf die Begegnung mit Christus
„…und auf seinen Sohn zu warten, der aus dem Himmel zurückkommen wird …“
1. Thessalonicher 1,10
Das Beste kommt noch!
Jesus kam einmal auf die Erde, um für die Sünden der Menschen zu sterben. Er wird ein zweites Mal kommen und die Gläubigen in sein Reich einführen. Da steht uns in der Tat noch Großes bevor!
Die frühen Christen lebten in der sogenannten „Naherwartung“. Viele glaubten, dass Jesus noch zu ihren Lebzeiten wieder kommen würde. Wir wissen, dass dieses Ereignis noch bevorsteht. Jesus wird wieder kommen und auf dieser Erde ein Friedensreich aufrichten. Er wird der Welt zeigen, wie gerecht und menschenwürdig regiert werden kann.Danach werden alle Menschen, lebende und tote, von Gott nach ihrem Lebenswandel gerichtet werden.
Jesus hat immer wieder davon gesprochen, dass zuvor schreckliche Zeiten sein werden, in denen das Leben weder Spaß noch Freude bereiten wird. Wir erleben z. Zt. in allen Lebensbereichen eine Zuspitzung. Kein Bereich ist davon ausgenommen. Einerseits sind es Naturereignisse: Erdbeben, Flut- oder Dürrekatastrophen, Epidemien. Andererseits wird die Bosheit des Menschen immer deutlicher sichtbar: Kriege, Ausbeutung, Kontrolle, Manipulation, Lüge, Propaganda, Auflösung der Familie, als Keimzelle der Gesellschaft, Tötung ungeborener Kinder…
Die Angst vor der Zukunft bestimmt immer mehr das Leben sehr vieler Menschen. Viele Menschen sind verzweifelt! Wird die Welt morgen noch die gleiche sein, wenn ich aufwache? Wo gibt es echte Sicherheit? Welche Zukunftsversprechen, die man uns erzählt hat, gelten noch? Keine Waffen in Kriegsgebiete? Die Rente ist sicher? Wir schaffen eine bessere Welt? Wem können, wem sollen wir glauben?
Die Wiederkunft Jesu wird ein einmaliges Ereignis sein – in einem Augenblick! Alle werden ihn sehen, sagt die Bibel! Dann wird es eine Zäsur in der Weltgeschichte geben, wie die Welt sie noch nie zuvor erlebt hat. Wir haben in der Corona-Krise gestaunt, wie schnell sich globale Verhältnisse verändern können. Das waren Peanuts im Vergleich zu dem, was bei der Wiederkunft Jesu geschehen wird. Die Menschen, die neue Menschen geworden sind, werden sich freuen und jubeln. Die anderen Menschen werden entsetzt sein und hilflos dastehen. Auf sie wartet das göttliche Gericht. Gott hat es in seinem Wort deutlich und ausführlich vorausgesagt.
Deshalb ist es gut, sich darauf vorzubereiten und sich schon heute auf die Seite Gottes zu schlagen.
Das wünsch ich dir.
Gott segne dich!